Ratingen Tiefgarage soll an der Kirchgasse stehen

Ratingen · In der Stadt gibt es weiterhin unterschiedliche Meinungen zu Standorten für die City. Ein Favorit ist dennoch da.

 Die SPD schlägt dieses Gelände an der Turmstraße/Kirchgasse als Standort für eine Tiefgarage vor. Es dient als provisorischer Parkplatz.

Die SPD schlägt dieses Gelände an der Turmstraße/Kirchgasse als Standort für eine Tiefgarage vor. Es dient als provisorischer Parkplatz.

Foto: Achim Blazy

Die zähe Diskussion um den Bau und Bedarf von Tiefgaragen für die Innenstadt geht weiter. Die CDU fordert dringend zusätzliche Parkplätze für den Innenstadtbereich, wie Fraktionsvize Gerold Fahr im RP-Gespräch betonte. Man müsse sich nur anschauen, was vor allem samstags in der Innenstadt los sei. Aus Sicht der SPD belegt das im August des vergangenen Jahres vorgelegte Parkraumkonzept indes, dass es keine Notwendigkeit für die umstrittene Tiefgarage am Beamtengässchen gibt.

In seiner Analyse geht der Gutachter von rund 150 zusätzlichen Stellplätzen aus. Diese seien allerdings im östlichen Teil der Innenstadt zu realisieren - dies sei ein weiteres Argument gegen eine Tiefgarage unter dem jetzigen Park und Spielplatz.

Selbst wenn die Parkanlage wieder hergestellt würde, so wären der alte Baumbestand und der aktuelle Parkcharakter am Beamtengässchen unwiederbringlich zerstört, meinte SPD-Fraktionschef Christian Wiglow.

Stellplätze an der Stadthalle/ Hans Böckler-Straße seien ausreichend vorhanden und müssten nur wieder in einen guten und ansprechenden Zustand versetzt werden. "Da das Areal Kirchgasse zur Zeit entwickelt wird, ist es sinnvoll, dort eine große Tiefgarage zu planen", führt Wiglow weiter aus. Fakt ist: Das mit Spannung erwartete Parkraumkonzept der Ingenieursgesellschaft für Verkehrswesen, Prof. Dr. Brilon, Dr. Bondzio & Dr. Weiser, für die Ratinger Innenstadt liegt seit geraumer Zeit vor (die RP berichtete bereits). Und die Expertise wird unterschiedlich bewertet.

Manuela Kessler, Vorsitzende des Werberings City-Kauf, und Hilmar Loy, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes, hatten betont: "Die Ergebnisse tragen hoffentlich zur Versachlichung der bisherigen Diskussion bei, schließlich werden die bestehenden Kapazitätsengpässe beim Parkraum in der Innenstadt nun gutachterlich attestiert. Im Kernbereich der Stadt sowie in den für den Einzelhandel relevanten Zeiten herrscht Voll- bzw. Überlastung. Deswegen empfehlen die Sachverständigen die Schaffung von 150 Stellplätzen."

Die Jahre des Diskutierens und des Verharrens müssten nun endlich ein Ende haben, "die Fakten liegen auf dem Tisch". Doch bisher hat sich noch nichts Entscheidendes getan.

Der City-Kauf will nach vorne blicken und fordert jetzt die zügige und konsequente Umsetzung der gutachterlichen Empfehlungen sowie der bisherigen städtischen Planungen: 1. Tiefgarage an der Hans-Böckler-Straße/Wallstraße; 2. Tiefgarage an der Kirchgasse/Turmstraße; 3. Dynamisches Parkleitsystem. Es dürfe nicht länger gewartet werden.

"Dabei wollen wir nicht nur die Ratinger Bürger mit der Attraktivität unserer Innenstadt begeistern, sondern auch die Menschen aus den Ortsteilen sowie aus den angrenzenden Gemeinden", betonte der City-Kauf-Vorstand.

Das Problem: Einen großen Bereich des Areals an der Kirchgasse/Ecke Turmstraße würde die Stadt gern in Zusammenarbeit mit der Kirche umgestalten. Doch die Gespräche hinter verschlossenen Türen sind zäh. Ein Durchbruch sei noch nicht in Sicht, hieß es aktuell von Seiten der Stadt.

Zurzeit gibt es einen provisorischen Parkplatz: Dort stand früher das völlig marode Parkhaus, das schließlich abgerissen wurde. Die Stellflächen werden gut genutzt. Aus Sicht der CDU muss die Stadt in Sachen Parkplätze aber dringend kräftig nachlegen.

(RP)
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