Ratingen Tolle Kostüme für kleines Geld

Ratingen · Günstige Alternativen zum jährlichen Neuerwerb von Karnevalsgewändern bieten die Second-Hand-Läden in der Region - wahre Fundgruben.

Ratingen: Tolle Kostüme für kleines Geld
Foto: Christoph Schmidt

Seit die Karnevals-Abteilung im Sozialkaufhaus an der Bahnstraße 20 am Dienstag, also erst vor zwei Tagen, eröffnet wurde, läuft das Geschäft auf Hochtouren. "Vor allem Kinderkostüme gingen gut weg", sagt ein Mitarbeiter, der beim Aufbau geholfen hat. Kein Wunder, dass die Kostüme aus dem Kaufhaus so beliebt sind: Die Auswahl ist groß, und auf der Straße läuft man mit großer Wahrscheinlichkeit niemandem über den Weg, der genau dasselbe Kostüm trägt. Der ausschlaggebende Punkt für viele Kunden ist aber eher der Preis: Für 20 Euro bekommt man im Kaufhaus bereits zwei komplette Kostüme inklusive Accessoires. So kostet ein Hexen-Kostüm mit Kleid und Hut lediglich zehn Euro. Indianer kann man schon für sechs Euro werden. Wer bei dem kalten und nassen Wetter lieber ein Ganzkörper-Kostüm überziehen möchte, benötigt nicht mehr als zehn Euro. Noch günstiger bekommt man die Kostüme - und übrigens auch alle anderen Artikel des Kaufhauses - wenn man sich eine Kundenkarte ausstellen lässt. Sie kostet zwei Euro pro Jahr und gewährt 50 Prozent Nachlass auf alles.

Ratingen: Tolle Kostüme für kleines Geld
Foto: Blazy Achim

Kaufhaus der Mettmanner, Bahnstraße 20. Geöffnet Mo., Di., Do. und Fr. 9.30-18 Uhr und Mi. bis 15 Uhr.

 Links: Ein Hexen-Kostüm mit Kleid und Hut kostet im Mettmanner Sozialkaufhaus zehn Euro. Mitte: Große Auswahl - bei "Rock und Rolli" an der Graf-Adolf-Straße in Ratingen gibt es eine komplette Abteilung nur mit Karnevalskostümen. Rechts: Modell Rotkäppchen mit zwei Teilen gibt es für ganze acht Euro in der Kleiderkammer in Hilden zu kaufen.

Links: Ein Hexen-Kostüm mit Kleid und Hut kostet im Mettmanner Sozialkaufhaus zehn Euro. Mitte: Große Auswahl - bei "Rock und Rolli" an der Graf-Adolf-Straße in Ratingen gibt es eine komplette Abteilung nur mit Karnevalskostümen. Rechts: Modell Rotkäppchen mit zwei Teilen gibt es für ganze acht Euro in der Kleiderkammer in Hilden zu kaufen.

Foto: achim blazy (2), Christoph Schmidt, Clara Neumann

Karnevalskostüme sind zum Teil recht kostspielig, werden einmal getragen und landen danach im Kleiderschrank. Günstiger geht es bei "Rock und Rolli" an der Graf-Adolf-Straße 7-9. Er bietet hochwertige gebrauchte Bekleidung zu günstigen Preisen, auch Karnevalskostüme. Man findet dort Kopfbedeckungen, Accessoires und Kostüme zum Thema Karneval für unter zehn Euro. Auch Blusen, Gürtel oder Hüte, die zur alltäglichen Bekleidung gehören, könnten gut zu einem ausgefallenen Karnevalskostüm kombiniert werden - Kreativität ist gefragt, bei Mitarbeitern und Kunden. Von dem klassischen Hexenkostüm bis zum Pailletten-Jacket finden sich auch breite Gürtel und ausgefallene Jacken mit Leopardenmuster für ein 80er-Jahre Outfit. Wer selbst etwas zaubern möchte, findet auch eine Auswahl an Stoffen und Wolle. "Rock und Rolli" ist eine gute Annahmestelle für Textilien und Heimzubehör jeder Art - so kann neuer Platz für das nächste Kostüm geschaffen werden, während man es kauft.

Geöffnet Mo.-Mi., Fr. 10-16 Uhr, Do. 10-18 Uhr und Sa. 9-14 Uhr.

Wer sich jetzt noch mit einem günstigen Kostüm versorgen will, sollte sich im Schweinsgalopp zum Sozialkaufhaus des Sozialdienstes SKF Pro Donna, Solinger Straße 63, aufmachen. Als der Abverkauf nach den Weihnachtsferien startete, umfasste das Angebot noch drei bis vier Ständer, jetzt passen die Restbestände gerade noch auf einen: Wer zufällig als Indianer, Kuh, Matrosin oder Orientalin gehen will, wird aber auch jetzt noch fündig. Auch für Kinder gibt es noch einige Gewänder wie ein Bienenkostüm mit transparenten Flügeln oder ein neongelbes 70er Jahre Rüschenhemd. Und für einige stattliche Männer, die gerne auf minimalistische Kostümierung setzen, warten noch T-Shirts mit karnevalstauglichen Kalauersprüchen. Auch einige Hüte und eine blaue Perücke sind noch zu haben. Es ist nicht auszuschließen, dass in den nächsten Tagen noch Kostüme ausrangiert und abgegeben werden. "Direkt nach Karneval fangen die Leute an, ihre alten Kostüme abzugeben und dann erhalten wir das ganze Jahr über Ware für Kinder und Erwachsene", sagt Dorothea Domasik, Bereichsleiterin Beschäftigungsförderung. Die Sachen werden dann von den Mitarbeitern aufgebügelt und - gerade bei den hochwertigen oder selbstgenähten Textilien - ausgebessert. "Waschen lohnt sich für uns nicht", sagt sie, deshalb kann das eine oder andere Stück noch Spuren von Schminke tragen. Wegen der diesjährigen kurzen Session setzte die Nachfrage schon recht früh ein. "Kurz vor Weiberfastnacht geben wir die Reste zum halben Preis heraus", sagt Domasik. Der aktuelle Preis pro Kostüm liegt im einstelligen Bereich.

Geöffnet montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr.

Die Kleiderkammer des katholischen Sozialdienstes ist eine wahre Fundgrube für Karnevalisten. Kostüme, Kleider, Hüte und Accessoires gibt es dort in großer Auswahl und für kleines Geld. "Modell Rotkäppchen mit zwei Teilen für acht Euro", preist Leiterin Mechthild Hendrikson ein Kleid an: "Wir bekommen das ganze Jahr über Karnevalskostüme geschenkt und verkaufen sie zur Session." Viele Kunden brächten die Kostüme anschließend zurück und spenden sie erneut. Das ist nachhaltig und sozial zugleich. Denn mit dem Verkaufserlös wird die Arbeit des Sozialdienstes finanziert. Im Sozialkaufhaus an der Benrather Straße 51 kann man sich übrigens auch ein sehr individuelles Karnevalskostüm aus Second-Hand-Kleidung zusammenstellen. Einkaufen kann hier jeder, der mag. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen freuen sich über jeden Kunden und helfen gern, Passendes zu finden. Kleiderspenden werden während der Öffnungszeiten angenommen.

Benrather Straße 51, montags 15-19 Uhr, dienstags 10-12.30 Uhr, mittwochs 15-17.45 Uhr, donnerstags 10-12.30 Uhr.

(RP)
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