Ratingen Tricks, um Allergien im Zaum zu halten

Ratingen · Was man tun kann: Wäsche im Keller trocknen, Kleidung im Bade- und nicht im Schlafzimmer ausziehen und die Nase täglich spülen.

 Der Feind lauert im Grünen: Birkenpollen sind häufige Auslöser von Heuschnupfen. Allergiker sollten ihre Beschwerden systematisch bekämpfen.

Der Feind lauert im Grünen: Birkenpollen sind häufige Auslöser von Heuschnupfen. Allergiker sollten ihre Beschwerden systematisch bekämpfen.

Foto: dpa

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Was im Volkslied so heiter besungen wird, ist für viele eine qualvolle Angelegenheit. Allergiker wissen ein unschönes Lied zu singen, in dem tränende Augen und eine Schnupfnase noch das geringste Problem sind. Das Jucken am Körper ist bei manchem Betroffenen so schlimm, dass er sich am liebsten den ganzen Tag mit der Wurzelbürste schrubben würden. Äußerlich und innerlich.

Die Ursachen für die Juckattacken aufzuspüren und zu definieren, ist "echte Detektivarbeit", sagt Apothekerin Barbara Witzens. Langwierige Tests, oft gar ein Krankenhausaufenthalt, sind nötig, um das spezielle Allergen herauszufinden: die unterschiedlichsten Pollen von Bäumen und Gräsern, Tierhaare oder Hausstaubmilben. "Wenn der Körper so richtig auf Krawall gebürstet ist, hilft eine Cortison-Spritze." Das war phasenweise unpopulär, der körpereigenen Substanz werden einige Nebenwirkungen nachgesagt. Im Endeffekt aber, das belegen Studien, ist sie besser als täglich unterschiedlichste Tabletten einnehmen zu müssen. "Antihistaminika wirken gegen alle Formen von allergischem Schnupfen." Die meist rezeptfreien Präparate unterdrücken das Histamin, einen Botenstoff des Körpers, der für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist. Therapieformen gibt es auch, mit der Methode der Hyposensibilisierung wird dem Allergiker das jeweilige Pollenallergen in immer höheren Dosen verabreicht. Ziel dieser Immuntherapie ist, den Patienten unempfindlich gegen die Pollen zu machen. Allerdings dauert die Therapie drei Jahre. Und beginnt in der pollenfreien Zeit im Herbst.

Aber Kleinigkeiten erleichtern das Leben. Wer zum Beispiel weiß, dass er allergisch ist, sollte rechtzeitig anfangen und die sogenannten Antihistaminika einnehmen. Dann kommen die Beschwerden nicht so stark und nicht so plötzlich.

Die Wäsche sollte man nicht zum Trocknen nach draußen hängen. Die Pollen bleiben an der Kleidung haften, und dadurch sind beim Anziehen Niesattacken programmiert. Schlauer ist es also, die Wäsche etwa im Keller aufhängen oder auf den Trockner zurückzugreifen. Außerdem zieht man seine Kleidung abends besser nicht im Schlafzimmer, sondern im Badezimmer aus. Eine Sonnenbrille, die an den Seiten abschließt, empfiehlt sich für Allergiker mit empfindlicher Bindehaut. Fachleute sind sich einig: Auf Sport im Freien und Alkohol verzichten Pollenallergiker besser. Denn beides fördert die Durchblutung, wodurch Betroffene (noch) schneller und intensiver auf die Pollen reagieren. Um diese Fieslinge möglichst fern von sich zu halten, ist es außerdem empfehlenswert, an einen frischen Pollenfilter im Auto zu denken. Gut ist auch, die Haare vor dem Zubettgehen zu waschen und die Nase täglich zu spülen.

Und wer geht wegen ein bisschen Schnupfen im Wonnemonat Mai zum Arzt? Hoffentlich viele, der scheinbar harmlose Heuschnupfen kann in vier von zehn Fällen zu Asthma führen.

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