Analyse Verwaltung muss mit Schülern rechnen

Heiligenhaus · Im Sommer kommen mehr Erstklässler in die fünf Grundschulen, als die Planer es prognostiziert haben. Stadt und Schulleitungen verständigen sich auf eine Ausnahmelösung. Diskussionsbedarf besteht aktuell auch bei offenen Ganztagsangeboten.

 Ogata-Plätze - wie hier an der Saarstraße für die Grundschule Regenbogen sind stark gefragt.

Ogata-Plätze - wie hier an der Saarstraße für die Grundschule Regenbogen sind stark gefragt.

Foto: A. Blazy

Eine Menge Mathematik gehört mitunter zu den Aufgaben der Schulverwaltung. Im Moment sieht eine Aufgabe so aus: "Für das kommende Schuljahr liegen 245 Lernanfänger-Anmeldungen an den Heiligenhauser Grundschulen vor. Daraus errechnet sich eine Kommunale Klassenrichtzahl von 11. Für die Ermittlung wird die voraussichtliche Schülerzahl durch 23 geteilt und bei einem Rechenwert, der kleiner als 15 ist, auf die darüber liegende ganze Zahl aufgerundet. Diese kommunale Klassenrichtzahl darf bei der Bildung von Eingangsklassen nicht überschritten werden." So steht es in den Unterlagen für den Schulausschuss. Der tagt morgen.

Und steht dann vor einem Problem. Aus den aktuell für das Schuljahr 2018/2019 festgelegten Zügigkeiten ergeben sich nach Verwaltungsangaben zunächst nur acht Eingangsklassen (Tersteegenschule 2, Schule Schulstraße 2, Suitbertusschule 2, Regenbogenschule 1, Clarenbachschule 1). Diese acht Eingangsklassen reichen aufgrund der stark gestiegenen Schülerzahlen nicht, da die Bandbreite für Klassengrößen überschritten würde.

Wo sollen die I-Dötze nun unterkommen? In zwei Koordinierungssitzungen, an denen die Schulleitungen, die Schulaufsicht Mettmann und die Schulverwaltung der Stadt teilgenommen haben, schlug die Schulaufsicht die Bildung von drei weiteren Eingangsklassen vor. Die Schulleitungen der Schule Schulstraße (Zentrum), der Regenbogenschule (Unterilp) und der Clarenbachschule (Isenbügel) begrüßten diese Lösung. Von den Leitungen der Regenbogenschule und der Clarenbachschule war die Erweiterung im Vorfeld bereits ausdrücklich gewünscht. Auch die Schulleitungen der beiden anderen Grundschulen würden diese Lösung mit tragen, so die Planer im Rathaus. Räumlich ist die Erweiterung an der Schule Schulstraße, in der Ilp und in Isenbügel möglich, die entsprechenden Kapazitäten sind vorhanden. Mehr Klassen, das bedeutet automatisch auch kleinere Klassen. Das verbessert nach Ansicht der Runde die Lernsituation insgesamt. Besonders hat man hierbei die Situation für Förderkinder und sogenannte Seiteneinsteiger. "Flexibel und gut umsetzbar" - so nennt Schulamtschefin Renate Dubbert die aktuelle Lösung. Sollten Zügigkeiten dauerhaft verändert werden, wird das ein Fall für den Rat - und muss vergleichsweise umständlich genehmigt werden. Der Schulausschuss wird sich außerdem einen Überblick darüber verschaffen, wie die Situation im offenen Ganztag ist. Auf 996 Grundschüler an den fünf Grundschulen kommen 395 Ogata-Plätze in 15 Gruppen. Das Problem: In Hetterscheidt (Tersteegenschule) gibt es drei Gruppen plus eine "Überhang-Gruppe". Folge: Die Turnhalle der Schule muss mit genutzt werden. Dass die Schule mehr Ogata-Platz auf Dauer braucht, stand schon während der Haushaltsberatungen zur Debatte. Der offene Ganztag sorgt jährlich für ein Minus von 216.000 Euro.

(RP)
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