Minoritenschule in Ratingen Videokameras sollen Schüler schützen

Ratingen · Immer wieder wird berichtet, dass Jugendliche auf dem Gelände der Minoritenschule Alkohol und Drogen konsumieren. Verwaltung und Polizei reagieren jetzt: Sie wollen mit Videoüberwachung abschrecken.

 Auf der Rückseite des Hauptgebäudes der Minoritenschule wurden Videokameras angebracht.

Auf der Rückseite des Hauptgebäudes der Minoritenschule wurden Videokameras angebracht.

Foto: Achim Blazy

Klein, weiß und fast unscheinbar: Die kleinen Videokameras, die auf der Rückseite des Hauptgebäudes der Minoritenschule installiert wurden, sind erst auf den zweiten Blick wirklich genau zu erkennen. Doch die Apparate sollen abschrecken - und zwar genau die jungen Menschen, die sich in den Abendstunden und in der Nacht auf dem Gelände der katholischen Grundschule herumtreiben und Drogen konsumieren.

Rolf Steuwe, Erster Beigeordneter der Stadt, geht davon aus, dass die neuen Kameras die gewollte Wirkung erzielen werden. Und er erklärt im Gespräch mit der RP den juristischen Hintergrund: "Sind Straftaten in diesem Bereich aktenkundig geworden, so können wir als Stadt solche Videokameras installieren lassen." Die Bilder müssen spätestens nach 48 Stunden gelöscht werden.

Die Maßnahme ist ganz frisch und zeigt, dass die Probleme im Bereich der Grundschule, aber auch auf dem Areal des angrenzenden Adam-Josef-Cüppers-Berufskollegs gravierend sind. Immer wieder wird von regelmäßigem Drogen- und Alkoholkonsum auf dem großen Gelände mit parkähnlicher Anbindung berichtet.

Steuwe will auch im Bereich des Berufskollegs Kameras installieren lassen. Der Stadt gehören die Gebäude, der Kreis Mettmann ist der Träger der Schule. Die Gespräche laufen. Neuralgische Bereiche sollen zudem in den Abendstunden ausgeleuchtet werden. Erste Scheinwerfer wurden bereits angebracht.

Regelmäßig setzten sich Vertreter unterschiedlicher Institutionen und Ämter an den "Runden Tisch" und erläutern die Lage. Intern heißt es, dass es in der Stadt bestimmte, zum Teil kritische Treffpunkte für Jugendliche gibt - zum Beispiel an der Stadthalle, am Bolz- und Spielplatz auf der Straße Fernholz in Hösel und im Bereich der Minoritenstraße. Die Strategie ist klar: Stadt und Polizei wollen vermeiden, dass der Drogenkonsum und der mögliche Handel mit berauschenden Stoffen weiter um sich greifen.

Steuwe betont: "Wir stehen auch in engem Kontakt mit den Hausmeistern, die genau darauf achten, dass es keine unerfreulichen Hinterlassenschaften auf dem Schulgelände gibt." Ratingens Polizeichef Elmar Hörster (Foto) kennt diese Treffpunkte in der Stadt, immer wieder setzt er Beamte ein, die bestimmte Bereiche vor allem in den Abendstunden aufsuchen. Es gebe mitunter auch Fälle von Vandalismus und Sachbeschädigungen, berichtet Hörster. Von einer festen Drogenszene könne aber keine Rede sein, fügt er an.

Die Stadt hat bereits weitere Maßnahmen ergriffen: Man versucht, einen Kontakt zu den Jugendlichen herzustellen und mit ihnen zu sprechen. Mitunter werden auch die Eltern informiert, die in einigen Fällen total überrascht sind, weil sich der Nachwuchs eben nicht zum Bolzen verabredet, sondern ganz andere Dinge unternommen hat.

(RP)
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