Ratingen Voller Süße serviert

Düsseldorf · Drei Solisten und das Jugend-Sinfonie-Orchester der städtischen Musikschule begrüßten den Frühling. Die Aufführung im Ferdinand-Trimborn-Saal hatte viele Glanzpunkte und war in den Stimmen wohl ausgearbeitet.

Drei Solisten standen im Mittelpunkt des Konzertes, mit dem das Jugend-Sinfonie-Orchester der städtischen Musikschule den Frühling zum Klingen brachte. Das Concerto op. 3 Nr. 9 für Violine, Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi, das Konzert für Fagott und Orchester B-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und sein erstes Querflöten-Konzert G-Dur wurden im gut besuchten Ferdinand-Trimborn-Saal mit viel Applaus gefeiert. Von Vivaldi zu Mozart führt auch musikgeschichtlich ein gerader Pfad, hat doch der italienische Barock-Komponist das Solokonzert aus dem Concerto Grosso entwickelt, und mit der Fantasie des Salzburger Genies gelangte es zu voller Blüte. David Schneider schuf gleich mit den ersten Tönen, die er seiner Geige entlockte, zusammen mit dem aufmerksamen Orchester unter Leitung von Uwe F. Nehring eine Atmosphäre der Frische und Jugend. Erst recht erschien Vivaldis Larghetto zart und durchsichtig wie ein Spitzentuch, da erst zum Schluss des Satzes die Celli und Bässe hinzu kamen. Die vielen Tonwiederholungen im letzten Allegro und gute Steigerungen gaben dann noch einen dritten Akzent.

Behutsame Betonung

Nach etwas grobem Auftakt entspann sich in Mozarts erstem Bläserkonzert, das er als 18-Jähriger für Fagott schrieb – eine Auftragsarbeit wie alle seine Bläserkonzerte – , ein vielseitiger Dialog zwischen Solist und Orchester. Marcel Egert wob mit behutsamer Betonung spielerische Sechzehntel-Figuren, große Linien und üppige Kadenzen in den zuverlässigen Orchesterpart. Die tänzerische Leichtigkeit im zweiten und dritten Satz gelang dem Solisten und dem Ensemble ebenso gut wie das furiose Finale. Die doppelte Zeit nahm das letzte Werk des Abends ein. Mozarts Konzert für Querflöte und Orchester G-Dur, drei Jahre nach dem Fagottkonzert entstanden, ließ an Schwung und Spielfreude keine Wünsche offen. Kathrin Stommel spielte ihre Flöte virtuos, blieb trotz Temposchwankungen im Orchester souverän und servierte selbst in den schnellen Sätzen Töne voller Süße. Diese Klangschönheit konnten die Bläser im Ensemble nicht ganz erreichen. Insgesamt hatte die Aufführung viele Glanzpunkte und war in den Stimmen wohl ausgearbeitet.

(RP)
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