Ratingen Vorsicht, Waldbrandgefahr!

Düsseldorf · Feuerwehr und Kreisjägerschaft schlagen Alarm: An den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes hat sich die Gefahrenlage verschärft. Mittlerweile gilt die Gefährdungsstufe vier – also die zweithöchste Stufe.

 Durch Hitze und fehlenden Regen steigt die Gefahr, dass es im Wald brennt.

Durch Hitze und fehlenden Regen steigt die Gefahr, dass es im Wald brennt.

Foto: AFP, AFP

Feuerwehr und Kreisjägerschaft schlagen Alarm: An den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes hat sich die Gefahrenlage verschärft. Mittlerweile gilt die Gefährdungsstufe vier — also die zweithöchste Stufe.

Trockenheit, Hitze und Unachtsamkeit können in diesen Tagen eine brandgefährliche Kombination eingehen. Alljährlich würden durch zahlreiche Feuer große Teile des Waldbestandes in Deutschland vernichtet, teilte die Ratinger Feuerwehr jetzt mit. Eine Ursache sei vor allem der Blitzschlag. Doch in den meisten Fällen sei der Mensch für die zum Teil verheerenden Brände verantwortlich.

Wilde Lagerfeuer, weggeworfene Zigarettenkippen und Streichhölzer gehören zu den Hauptursachen. Glasflaschen und -scherben können die Sonnenstrahlen bündeln und so trockenes Laub oder Gras entzünden. Besonders im Frühjahr und in den heißen Sommermonaten besteht erhöhte Waldbrandgefahr.

Feuerwehr-Chef René Schubert betonte: "Die Stufe vier wird in der Regel nur ein- oder zweimal pro Jahr ausgerufen. Sollte es keine Niederschläge geben, könnte es in der nächsten Woche auch zu Stufe fünf kommen."

Manfred Carl Seibel, Pressesprecher der Kreisjägerschaft Düsseldorf und Mettmann, appelliert an alle, die einen Ausflug in die Natur planen, die Gefahr ernstzunehmen und mögliche Waldbrand-Ursachen auszuschließen.

Verpackungsmüll und Zigarettenkippen gehörten nicht in die Natur, sagt er. Weniger bekannt ist, dass auch die enorme Restwärme des Pkw-Katalysators einen Waldbrand auslösen kann, wenn das Auto auf trockenen Wald- und Wiesenrändern abgestellt wird.

"Wir rufen alle Erholungssuchenden auf, sich umsichtig zu verhalten, damit Schäden in der Natur, wie sie 2003 auftraten, vermieden werden", betonte Seibel. Im Jahrhundertsommer 2003 gab es aufgrund der langen Trockenperioden über 2500 Waldbrände in Deutschland, es wurden 1300 Hektar Vegetation vernichtet — zehnmal mehr als in durchschnittlichen Jahren. Die Hälfte der Brände sei auf Fahrlässigkeit und Brandstiftung zurückzuführen, heißt es.

"Nach einem Großfeuer dauert es Jahre, bis sich Tier- und Pflanzenwelt regeneriert haben", erklärte Seibel. Zudem gefährde zurückgelassener Verpackungsmüll wie Scherben, Getränkedosen, Plastikringe und —schnüre das Leben von Wildtieren direkt. Schwer heilende Schnittwunden oder Erstickungstod durch Tüten und Stricke sind nur zwei von vielen Risiken.

Zur Verhütung von Waldbränden besteht nach dem Forstrecht ein Rauchverbot im Wald. In vielen Bundesländern gilt die Regelung vom 1. März bis 31. Oktober. Außerdem sind das Feuermachen und das Einrichten von Feuerstellen verboten. Das Land Nordrhein-Westfalen beispielsweise ahndet einen Verstoß mit Geldbußen bis zu 25 000 Euro. Erlaubt ist hingegen, auf eingerichteten und genehmigten Plätzen zu grillen.

Feuerwehr und Kreisjägerschaft bitten die Bürger dringend um Mithilfe. Zwei Dinge sollte man beherzigen: wachsam sein und die Regeln im Wald einhalten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort