Ratingen Was jeder Jäger wissen muss

Düsseldorf · In der Kreisjägerschaft Düsseldorf und Kreis Mettmann sind rund 2000 Jagdscheininhaber organisiert, aufgeteilt in insgesamt 19 Hegeringe.Bevor ein Jagdschein ausgestellt wird, heißt es fleißig lernen. Naturschutz, Wildkunde, Recht, Waffenkunde und Jagdpraxis stehen während der Lehrgänge auf dem Stundenplan.

Ratingens große Waldflächen, von den Bewohnern auch gerne „Grüne Lunge“ genannt, brauchen sie dringend: die Jäger. Bei der Kreisjägerschaft Düsseldorf und Kreis Mettmann sind immerhin rund 2000 Jagdscheininhaber organisiert, aufgeteilt in insgesamt 19 Hegeringe. „Die Zahl der Jäger hält sich seit Jahren recht konstant“, sagt Bernd Sternemann, Jagdausbilder aus Heiligenhaus. „Auch über Jägernachwuchs müssen sich unsere Hegeringe eigentlich keine größeren Sorgen machen.“

Die Aufgaben des Jägers sind durchaus vielfältig: So dienen sie zum einen der Gewinnung von Lebensmitteln (Wildbret), Pelzwerk und Jagdtrophäen, sie bekämpfen aber auch Tierkrankheiten oder Schädlinge. Wild wird von ihnen nicht nur erlegt. Sie fangen es auch in Tierfallen und üben so die so genannte Hege, die Pflege von Wildtieren und ihrer Lebensräume, aus. Das setzt eine Menge an Fachkenntnis voraus. Um Jäger auf ihren Umgang mit Tieren und der Natur vorzubereiten, muss dementsprechend gepaukt werden.

„Grünes Abitur“

In Fachkreisen wird der Jagdschein gerne das „grüne Abitur“ genannt. Ein Abi ohne ABC eben. Im Auftrag der Kreisjägerschaft bieten private Jagdschulen und einzelne Ausbilder Vorbereitungslehrgänge an. „Im Kreis Mettmann und Düsseldorf gab es bislang insgesamt drei Jagdschulen“, sagt Manfred Seibel, Pressesprecher der hiesigen Kreisjägerschaft. „Eine von ihnen befindet sich am Voisweg in Ratingen. Die Inhaber, das Ehepaar Klaus-Werner Baatz und Maria Baatz-Niemüller, werden sich demnächst allerdings nach 50 Jahren zur Ruhe setzen“, so Seibel weiter. Auf die Jagd zu gehen, ist in Deutschland bereits ab einem Alter von 15 Jahren möglich. Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht 18 Jahre alt sind, wird nach bestandener Prüfung der Jugendjagdschein ausgehändigt.

Bis zu neun Monate

„Während des Unterrichts werden alle für die Prüfung wichtigen Inhalte unterrichtet“, sagt Seibel. Konkret heißt das: Naturschutz, Wildkunde, Recht, Waffenkunde und Jagdpraxis stehen während der Lehrgänge auf dem Stundenplan. Jedes einzelne Fach ist wichtig, jedoch steht eines aufgrund der Sicherheit an ganz oberster Stelle: der sichere Umgang mit dem Gewehr. Ob Kenntnis der vierbeinigen Waldbewohner, Wildbiologie, Wildhege, Naturschutz, Jagdbetrieb, waidgerechte Jagdausbildung, Waffentechnik, Führung von Jagdfeuerwaffen: Wer das „grüne Abitur“ bestehen möchte, muss bereit sein, mehrere Abende pro Woche zu investieren. An den Wochenenden geht es dann hinaus ins Freie. Und das ganze über einen Zeitraum von bis zu neun Monaten.

(RP)
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