Heiligenhaus Was Mathe-Asse locker durchrechnen

Heiligenhaus · Siegerehrung beim Regionalentscheid der Mathe-Olympiade - die Besten haben jetzt Chancen auf den Landessieg.

 Nachwuchs-Rechenkünstler des IKG unter sich: Tilmann Witte, Jean-Philippe Njike Nana, Jacob Sanner, Jason Iloppa, Philip Brausmann, Lisa Wanko und Leona Wang (v. l.) gehören zu den Siegern, die gestern geehrt wurden.

Nachwuchs-Rechenkünstler des IKG unter sich: Tilmann Witte, Jean-Philippe Njike Nana, Jacob Sanner, Jason Iloppa, Philip Brausmann, Lisa Wanko und Leona Wang (v. l.) gehören zu den Siegern, die gestern geehrt wurden.

Foto: A. Blazy

So kann Mathematik aussehen: "In einem Schrank liegen 10 weiße und 10 schwarze einzelne Socken. Bestimme die kleinste Zahl von Socken, die du in einer dunklen Nacht herausholen musst, um mit Sicherheit ein gleichfarbiges Paar zu bekommen. Begründe."

Die Aufgabe stammt nicht aus dem Fundus von Eltern oder Nachhilfelehrern, sondern aus den aktuellen Aufgaben für Mathe-Olympiade - in diesem Fall für die "Olympia-Klasse drei". Und sie ist natürlich mehr als ein Scherz. Mathematik als Denksport.

60 Mathe-Asse trafen sich gestern in der Aula des Kant-Gymnasiums - zur Siegerehrung beim Regionalentscheid des Wettbewerbs. Die vier Besten fahren zum Landeswettbewerb nach Dortmund. Siegerin Lisa Wanko wird dort das Kant-Gymnasium vertreten. Von Lampenfieber keine Spur: "Ich mache ein paar Übungsaufgaben und hoffe, dass es dann gut läuft." Null Probleme hatte auch Tilmann Witte: "Der Tipp, hier teilzunehmen, kam von unserem Lehrer." Für den Sieg in der ersten, schulinternen Runde, war ein besonderer Preis ausgelobt: "Ein Hausaufgabengutschein." Das heißt: Wer einmal seine Hausaufgaben vergessen oder nicht gemacht hat, kann das Papier dafür einlösen. Während in der Aula die Q2-Schüler-Rockband "Headstrong" am korrekten Sound für die Siegerehrungsklänge probte, berichtete Mathelehrer und Organisator Rolf Schlechtriemen seine langjährigen Erfahrungen mit dem Wettbewerb. Die auf zwölf Jahre verkürzte Schulzeit ist nicht ohne Folgen geblieben. "Das Interesse ist tendenziell etwas rückläufig, aber mit den Zahlen insgesamt sind wir zufrieden." Das Problem sei der Nachmittagsunterricht. Je nach Stundenplan bringt der im Bereich der Arbeitsgemeinschaften und Angebote außerhalb der Stundentafel kuriose Überlappungen mit sich. "In einem Fall war es so, dass für die Vorbereitung des Mathe-Wettbewerbs genau eine siebte Stunde pro Woche zur Verfügung stand. Und in der gab es parallel mehrere Angebote." Da ist es dann nicht leicht., Schüler aus mehreren Jahrgängen zusammenzubringen. Ganz unabhängig von der Hintergrund-Organisation steht fest: Beim Landeswettbewerb wird Lisa Wanko auf insgesamt 350 Mitstreiter treffen.

Eine Aufgabe für die oberste Olympia-Klasse 12/13: Im alten Ägypten wurden Längen in der Einheit Königselle (meh-nesut, etwa 0,524 m) gemessen. Ein ägyptischer Pharao möchte eine gerade quadratische Pyramide bauen lassen, bei der die Längen von Höhe, Grundkante und Seitenkante ganzzahlige Vielfache von 10 Königsellen sein sollen. Außerdem verlangt er, dass die Faktoren, mit denen die Vielfachen gebildet werden, drei aufeinanderfolgende Zahlen sind. Man stelle fest, ob dies möglich ist. Sollte es der Fall sein, dann ermittle man für alle derartigen Pyramiden jeweils die Längen von Höhe, Grundkante und Seitenkante. Hinweis: Es ist nicht gefordert, dass unbedingt die Höhe die kleinste und die Seitenkante die größte Länge hat. Man bestimme alle Paare (a, b) positiver ganzer Zahlen, für die (a + 1)(b + 1) durch ab teilbar ist.

Die Lösungen finden sich unter www.mathe-olympiade.de.

(RP)
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