Ratingen Wasserfilter sind im Haushalt überflüssig

Ratingen · Bei falschem Umgang mit den Filtern könne sich die Wasserqualität sogar noch verschlechtern, warnt die Verbraucherberatung NRW.

Aus den meisten Armaturen in Deutschland fließt einwandfreies Trinkwasser, sagt die Verbraucherzentrale NRW. Denn das kühle Nass werde hierzulande streng kontrolliert. Eine zusätzliche Aufbereitung im Haushalt sei von daher meist überflüssig. Und bei falschen Maßnahmen könne sich die Wasserqualität sogar noch verschlechtern. Doch der Markt warte mit einer Palette unterschiedlicher Tischwasserfilter und leitungsgebundener Filtersysteme auf. 14 Herstellerangebote im Internet hat sich die Verbraucherzentrale NRW genauer angesehen und Dubioses dabei festgestellt. "Bei mehr als der Hälfte der dargebotenen Filter wird die Wasserqualität schlecht geredet oder die Angst vor Schadstoffen und Krankheiten geschürt. Mit abenteuerlichen Qualitätsversprechen werden Kunden im nächsten Schritt zum Kauf von meist teuren Anlagen animiert, die die Wasserqualität verbessern sollen", warnt die Verbraucherzentrale vor der gängigen Marketingstrategie der Hersteller. Doch Bangemachen mit dubiosen Aussagen gilt nicht. Folgende Hinweise sollen Verbrauchern helfen, bei der Wasseraufbereitung im Haushalt einen kühlen Kopf zu bewahren.

Kaum Grund zur Anschaffung In der Regel sind Wasserfilter weder notwendig noch sinnvoll. Zudem sind viele Geräte beziehungsweise Systeme in der Preisspanne von 30 bis rund 500 Euro sehr teuer. Zudem fallen auch noch Kosten für den Wechsel der Filter an.

Risiken durch Verunreinigung Wenn Wasserfilter nicht regelmäßig gereinigt werden, drohen sie zu verkeimen und können dadurch erst recht schädlich werden. Meist auch nicht mitbedacht: Verbrauchte Filter können bei der Entsorgung unbemerkt die geballte Ladung an aufgenommenen Schwermetallen aus alten Leitungsrohren - etwa Blei - wieder ans Trinkwasser abgeben.

Umgang mit Schadstoffen Wer den Verdacht hat, dass sein Wasser Schadstoffe enthält, sollte sich zur Prüfung und Abhilfe an das Gesundheitsamt oder seinen Wasserversorger wenden, statt dem Problem mit einem gekauften Wasserfilter zu Leibe zu rücken.

Pseudowissenschaftliche Verfahren sind Humbug Hüten sollte man sich auch vor Geräten, die "Vitalisierung", "Levitation", "Energetisierung" oder die Herstellung von "hexagonalem Wasser" versprechen. Eine Verbesserung der Wasserqualität durch solche wohlklingenden, aber dennoch zweifelhaften Verfahren ist wissenschaftlich nicht erwiesen.

Tischfiltergebrauch bei hartem Wasser Kunden, die sehr hartes Trinkwasser stört und die für die Kaffee- oder Teezubereitung weicheres Wasser bevorzugen, behelfen sich gerne mit einem Tischfilter. Um beim Umgang mit dem Gerät stets für eine einwandfreie Wasserqualität zu sorgen, sollte auf jeden Fall die Bedienungsanleitung befolgt, die Kartusche regelmäßig gewechselt und der Filter regelmäßig gereinigt werden. Denn sonst kann das gefilterte Wasser auch bei einem Tischgerät schnell verkeimen. Damit dies nicht passiert, ist es sinnvoll, den Filter im Kühlschrank aufzubewahren.

(RP)
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