Ratingen Wendeschleife sorgt für neuen Ärger

Ratingen · Am Düsseldorfer Platz bleibt es unruhig: Der Umbau verzögert sich, eine Eigentümergemeinschaft stellt sich quer.

Der Umbau des Düsseldorfer Platzes macht auch eine neue Wendeschleife erforderlich. Eine Eigentümergemeinschaft will gegen den Verlauf dieser Schienen möglicherweise juristisch vorgehen.

Der Umbau des Düsseldorfer Platzes macht auch eine neue Wendeschleife erforderlich. Eine Eigentümergemeinschaft will gegen den Verlauf dieser Schienen möglicherweise juristisch vorgehen.

Foto: Achim Blazy

Von ausgefeilten und längst beschlossenen Planungen am Düsseldorfer Platz spricht man verwaltungsintern derzeit nur wenig. Es sind eher die juristischen Gewitter, die immer wieder über dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt aufziehen und den Verwaltungsvorstand thematisch in Wallung bringen.

Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, beschäftigt sich seit längerer Zeit mit einer Eigentümergemeinschaft, die eine Normenkontrollklage in Gang gebracht hat und bezüglich des millionenschweren Projektes juristisch offenbar nicht locker lassen will. Denn jetzt wollen Anwohner die neue Wendeschleife ins Visier nehmen, wie Bürgermeister Klaus Konrad Pesch im RP-Gespräch betont.

Klar ist: Die Schienen rücken Richtung Hans-Böckler-Straße näher an die Bebauung heran, die Sorge um mehr Verkehrslärm könnte ein gewichtiges Argument der Bürger sein. Pesch betont, dass man das Projekt durchaus durchziehen könnte, Rheinbahn und Bezirksregierung Düsseldorf sitzen mit im Boot. Nun will der Verwaltungschef die Projektpartner über den Stand der Dinge informieren. Weitere juristische Gewitter sind also im Anmarsch. Dass der Umbau des Platzes letztlich scheitern könnte, glaubt Pesch, der selbst Jurist ist, allerdings nicht.

Kral hatte erst vor wenigen Tagen betont: "Die Wehrhahnlinie wird bis nach Ratingen fahren, aber zur Eröffnung an einem Provisorium ihre Endhaltestelle haben." Und das werde die Haltestelle "Weststraße" an der Kreuzung Europaring/Dürerring sein. Damit die Züge dort in einer Art Kopfbahnhof halten können, müssen Weichen gelegt werden. Den Busbahnhof in Mitte werden die Bahnen während der mehrmonatigen Bauphase nicht anfahren können. Das war allerdings von vornerein so geplant, da eine Nutzung wegen der kompletten Verlagerung des Schienenstrangs nicht möglich ist. Kral sagte zur Normenkontrollklage: "Wir haben als Stadt in unserem Bereich nachverhandelt und mit unseren Änderungen auch die Zustimmung des Beschwerdeführers bekommen." Allerdings fehle noch die Unterschrift auf dem entsprechenden Papier: "Informell haben wir uns verständigt, aber formal eben noch nicht."

Das dem so ist, liege aber nicht an der Stadt, so der Baudezernent: "Es gibt noch Klärungsbedarf mit der Rheinbahn für den Hauseigentümer. Ich versuche, dass es dort zu einer möglichst schnellen Einigung kommt, damit wir endlich anfangen können", erklärte er und fügte an: "Ich stehe mit beiden Seiten in Kontakt." Die Stadt ihrerseits habe den Forderungen des Anliegers entsprochen. So wird es - was auch der Rat bereits beschlossen hat - für den Pavillon auf dem Düsseldorfer Platz keine Außengastronomie geben. Anwohner hatten dort eine erhebliche Lärmbelästigung befürchtet. Ein weiterer Knackpunkt war die Verkehrsführung für die Anlieger des Düsseldorfer Platzes: "Das war in der Ursprungsplanung sicher nicht optimal gelöst. Da haben wir nachgebessert", stellte der Baudezernent fest. Künftig werde die Zufahrt wie bisher auch von der Düsseldorfer Straße möglich sein.

Kral hofft, dass noch in diesem Jahr die Bauarbeiten starten können. Die Töne aus dem Rathaus sind gedämpft - juristisch steht noch ein harter Brocken bevor. Die Wehrhahnlinie geht am 20. Februar 2016 auf jeden Fall in Betrieb.

(RP)
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