Heiligenhaus Wenn Eltern wieder zur Schule gehen

Heiligenhaus · Schul- und Klassenpflegschaften beraten Ideen und Pläne für den Schulalltag. Lehrer und Schüler sind mit beteiligt.

Bei Elternabenden ist es oft ein vorab gefürchteter Tagesordnungspunkt: Die Wahl zum Klassenpflegschaftssprecher. Gesucht werden dann ein Vorsitzender und ein Vertreter - pro Klasse, der die Elternschaft vertritt. Das ist für viele Eltern der Moment, in dem es gilt, sich möglichst unauffällig zu verhalten. Dabei erwartet diejenigen, die diese Verantwortung übernehmen eine gesellige Runde und eine spannende Aufgabe mit vielseitigen Aufgaben.

Allen voran vertreten sie die Interessen der Eltern und ihrer Kinder gegenüber der Schule, den Lehrern und dem Träger. "Lehrer erleben Eltern häufig nur, wenn es Ärger gibt. Von daher ist es für Elternvertreter wichtig, von sich aus aktiv den Kontakt zum Lehrer und zur Schulleitung zu suchen. Nur so werden sie als Vertreter der Elternschaft wahrgenommen und in das Schulleben mit eingebunden", sagt Bernd Kriese, Sprecher der Schulpflegschaft an der Realschule. "Kinder können nur dann gut lernen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Als Eltern können wir positiv auf diese Rahmenbedingungen einwirken, dies geschieht am besten durch aktive Mitarbeit in den Mitwirkungsgremien, im Förderverein und bei Schulveranstaltungen." Regelmäßig wird auch in der Grundschule St. Suitbertus das Lehrerzimmer zum Elternzimmer. Dort fanden sich die Elternvertreter aus den Klassen zum ersten Mal zum Schulpflegschaftstreffen zusammen. "Die Schulpflegschaft ist ein Knotenpunkt zwischen Eltern und Schule", sagt Dorothea Roth, Schulleiterin der St. Suitbertus-Grundschule. "Hier kommt am runden Tisch zur Sprache, was die Eltern beschäftigt. Hausaufgaben sind dabei oft Themen, die Eltern beschäftigen, aber auch Streitereien auf dem Pausenhof kommen zur Sprache oder Themen, die in den Medien präsent sind, wie beispielsweise Inklusion." Die Treffen werden aber auch genutzt, um Aktionen zu planen, wie Schulfeste oder die Zusammenarbeit mit dem Förderverein. Silke Schulze-Thielemann ist bereits seit acht Jahren - mit Pause - in der Schulpflegschaft der Grundschule Suitbertus aktiv. "Wenn man da einmal mit angefangen hat, ist es schwer, auf zu hören." Die Zusammenarbeit mit Schulleiterin Roth und dem Lehrerteam sei dabei ein großes Pfund. "Man kann produktiv miteinander arbeiten und ist immer noch irgendwie im Schulalltag der eigenen Kinder beteiligt, wenn natürlich auch nur indirekt. Ein bisschen wie eine große Schulfamilie." Die Gemeinschaft, die man in diesem Eltern-Netzwerk erlebe, sei schon etwas besonderes. Ihr Rat an frisch gebackene Elternvertreter: "Wichtig finde ich, dass die Beteiligten motiviert sind und dass man Fragen stellt, damit man gemeinsam gut arbeiten kann." Die Schulpflegschaft ist dabei nur beratendes Gremium, Entscheidungen werden dann in der Schulkonferenz getroffen, in denen die Elternsprecher vertreten sind. "Die gewählten Eltern sind in der Regel auch die Eltern, die bei Schulveranstaltungen unterstützend wirken", weiß Kriese von der Realschule. Eine starke Elternschaft sei auch für die enge Zusammenarbeit an der Gesamtschule von besonderer Wichtigkeit: Im Spielekeller, der Mensa und den Arbeitsgemeinschaften sind regelmäßig Eltern im täglichen Schulbetrieb beschäftigt. Am Immanuel-Kant-Gymnasium organisiert die Schulpflegschaft Veranstaltungen, wie die Vortragsreihe "IKG - Schule und Mehr" zu aktuellen Themen (RP berichtete), oder auch einen Schulball. Der ist am 25. Oktober.

(RP)
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