Ratingen Wettstreit der Retter

Ratingen · Fast 700 Sportler von über 30 Feuerwehren aus NRW waren bei den Landessportmeisterschaften am Start. Auch die Ratinger Wehr hat als Gastgeber Spitzenleistung gezeigt – und musste auch noch zu sechs Einsätzen ausrücken.

 Ins Wasser, marsch: Ein gut durchtrainierter Feuerwehrmann beim sportlichen Einsatz im Angerbad.

Ins Wasser, marsch: Ein gut durchtrainierter Feuerwehrmann beim sportlichen Einsatz im Angerbad.

Foto: achim blazy

Fast 700 Sportler von über 30 Feuerwehren aus NRW waren bei den Landessportmeisterschaften am Start. Auch die Ratinger Wehr hat als Gastgeber Spitzenleistung gezeigt — und musste auch noch zu sechs Einsätzen ausrücken.

 Spannende Szenen gab es beim Fußball-Finale zwischen Essen und Duisburg. Außenseiter Essen siegte.

Spannende Szenen gab es beim Fußball-Finale zwischen Essen und Duisburg. Außenseiter Essen siegte.

Foto: Blazy, Achim

Rot! Wer gedacht hatte, die alles bestimmenden Farben am Samstag in der Dumeklemmerstadt wären wegen des Halbfinaleinzugs der deutschen Fußballer bei der Europameisterschaft Schwarz, Rot und Gold, der wurde eines Besseren belehrt: Wohin das Auge blickte, egal ob am Angerbad, am Stadion, an der Gothaer Straße oder der neuen Bezirkssportanlage am Götschenbeck, überall standen große rote Autos mit blauem Licht auf dem Dach. Ratingen war fest in Feuerwehrhand. Grund dafür war aber kein Großeinsatz, sondern die 58. Auflage der Landessportmeisterschaften der Berufsfeuerwehren NRW.

Retten, löschen, bergen, helfen sind die Grundlagen der Feuerwehrarbeit. Spätestens seit diesem Wochenende sollte klar sein, dass die Frauen und Männer mit den meist blauen Uniformen dafür richtig sportlich sein müssen: Schwimmen, Volleyball, Leichtathletik, ein Waldlauf und das große Fußballendspiel zwischen Essen und Duisburg standen auf dem Programm.

Fast 700 Sportler von über 30 Feuerwehren aus dem ganzen Bundesland waren in Ratingen am Start. Und gerade die Fußballer boten Spannung pur. Erst kurz vor Schluss siegten die Außenseiter aus Essen mit einem Kopfball 3:2. Da war der Jubel groß, zumal die Duisburger schon vor dem Turnier T-Shirts hatten drucken lassen, auf denen "NRW-Meister 2012" stand. Das hatte sich nun erledigt. Feuerwehrchef René Schubert, einst selbst bei der Feuerwehr Essen beschäftigt, freute sich natürlich mit den alten Kollegen, musste aber auch einen Wermutstropfen ertragen: Einer der Essener verletzte sich schwer, erlitt einen Achillessehnenabriss. Schubert ließ es sich nicht nehmen, sofort zu dem Verletzten zu eilen, um sich die Sache genauer anzusehen.

Unter den Augen zahlreicher Besucher aus Politik und Verwaltung gab es eine Menge respektabler Leistungen zu bestaunen: Im Volleyball kämpften die Feuerwehren Bielefeld und Köln um den ersten Platz, der letztlich an die Feuerwehr Köln ging. Einen hervorragenden ersten Platz belegte der Düsseldorfer Thomas Tremmel, der bei dem zehn Kilometer-Lauf durch den Ratinger Wald mit 32:43 Minuten eine mehr als ansprechende Leistung erbrachte. Doch das reichte ihm scheinbar nicht: Der Berufsfeuerwehrmann aus der Landeshauptstadt siegte anschließend noch beim 5000-Meter-Lauf.

Beim Kugelstoßen setzte sich der Aachener Feuerwehrmann Stefan Hagemann durch, die Laufstaffel der Berufsfeuerwehr Mülheim konnte bei der 4-mal-100-Meter-Staffel glänzen und siegte. Und so mancher Betrachter war sich am Ende sicher, dass ihm bei der guten Verfassung dieser Retter nicht angst und bange werden muss — ganz im Gegenteil.

(RP)
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