Heiligenhaus Wie der Campus junge Talente sucht

Heiligenhaus · Das Scouting-Programm der Hochschule Bochum wird bis 2020 Zug um Zug ausgebaut.

 Roboter bauen - und ihnen etwas beibringen: Das ist eine der Aufgaben, die die Hochschule Schülern bietet.

Roboter bauen - und ihnen etwas beibringen: Das ist eine der Aufgaben, die die Hochschule Schülern bietet.

Foto: A. Blazy

Die Zahl lässt aufhorchen: "400 Schüler betreut die Hochschule Bochum im näheren Umkreis ihrer Zentrale bereits", sagt Hochschul-Präsident Jürgen Bock. Das ist ein Zwischenergebnis des 2015 angelaufenen Scouting-Programms. Die Hochschule sucht gezielt nach Talenten an weiterführenden Schulen. Das Projekt ist Ende vergangenen Jahres offiziell auch in Heiligenhaus angelaufen und soll zügig ausgebaut werden.

 Berufskollegs stellten sich schon an der Gesamtschule vor. Jetzt geht die vernetzte Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum weiter.

Berufskollegs stellten sich schon an der Gesamtschule vor. Jetzt geht die vernetzte Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum weiter.

Foto: Blazy Achim

Bock setzt auf "starke, regionale Verankerung der Hochschule" - bei gleichzeitiger internationaler Ausrichtung vieler mittelständischer Betriebe hier, die nach Fach- und Führungskräften suchen. Generell biete der Mittelstand "ausgezeichnete Perspektiven. Denn fast alle Bachelor- und Masterarbeiten, die auf dem Campus entstehen, beschäftigen sich wissenschaftlich mit Fragestellungen aus den hiesigen Unternehmen".

"Als Coach, Lotse und Netzwerker" bezeichnet sich Alberto Rodriguez, einer von derzeit drei Hochschul-Scouts, deren Arbeitsgebiet Zug um Zug ausgedehnt werden soll. Im Blick hat die Hochschule weit mehr als eine Charmeoffensive. Das Programm läuft bis zum Jahr 2020. "Wir nutzen es auch kontinuierlich, um den Zufriedenheitsgrad der Schulleiter zu reflektieren", sagt der Hochschulpräsident zur Erfolgskontrolle des Projekts. Es gehe nicht um ein Angebot ins Blaue. "Wir setzen wegen der räumlichen Nähe zum Campus Heiligenhaus auf den Nordkreis", präzisiert Bock. Die schon länger bestehende Zusammenarbeit mit der Gesamtschule an der Hülsbecker Straße soll bald auch vertraglich besiegelt werden. Die Hochschule Bochum hat sich im Frühjahr 2015 im Rahmen der BO-Taff-Initiative am Talentscouting-Wettbewerb des Wissenschaftsministeriums des Landes beteiligt. Im Rahmen einer Absichtserklärung hat sich die Stadt Heiligenhaus seinerzeit bereiterklärt, die hiermit verbundenen Bemühungen, talentierte junge Menschen, insbesondere aus Familien ohne akademische Erfahrung zur Aufnahme eines Studiums zu ermutigen und ihnen einen chancengerechten Zugang zu einer akademischen Bildung zu ermöglichen, zu unterstützen. Die Hochschule nimmt vor allem Gymnasien, Gesamtschulen und die Berufskollegs im Kreis Mettmann zur potenziellen Klientel des Programms. Speziell in Heiligenhaus wird man die Zusammenarbeit mit dem "Thormählen-Bildungshaus" suchen. Dort wolle die Hochschule, wie Bock sagt, Räume anmieten. Auch der Kreis Mettmann hat das Projekt im Blick, "obwohl die Berufskollegs prinzipiell selbst für Hochschulkontakte sorgen", wie Kreis-Sprecherin Daniela Hitzemann sagte. Im übrigen seien auch die Unis Düsseldorf und Wuppertal am Scout-Pragramm beteiligt. Speziell für den Campus Heiligenhaus interessiere sich derzeit das Berufskolleg Niederberg in Velbert - "der räumlichen Nähe zum Campus wegen".

(RP)
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