Ratingen Wie ein Stadtteil Energie sparen kann

Ratingen · Die Verbraucherzentrale und die Stadt bieten in Süd noch bis zum 20. Mai Sanierungsberatung zum halben Preis an.

 Die Energieberater Susanne Berger und Heribert Rubarth demonstrieren, wie einfach es ist, freiliegende Heizungsrohre selbst zu isolieren.

Die Energieberater Susanne Berger und Heribert Rubarth demonstrieren, wie einfach es ist, freiliegende Heizungsrohre selbst zu isolieren.

Foto: Achim Blazy

Süd (JoPr) Angesichts hoher Energiekosten fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, wie sie ihren Energieverbrauch senken und Kosten sparen können. Ein wichtiger Schritt kann die energetische Gebäudesanierung sein. Im Rahmen einer speziellen Haus-zu-Haus-Aktion wendet sich die Verbraucherzentrale NRW in Kooperation mit der Stadt nun gezielt an Bürger in Ratingen Süd.

"Ratingen Süd ist ein gutes Beispiel für einen Stadtteil, in dem viele Ein- und Zweifamilienhäuser 50 Jahre und älter sind", erläutert Susanne Berger, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW in Ratingen. "Diese Gebäude sind zwar teilweise schon umfangreich modernisiert, aber trotzdem ergeben sich bei Häusern dieser Baujahre häufig enorme Einsparmöglichkeiten."

Um die energetische Bilanz des Stadtteils weiter zu verbessern, bietet die Verbraucherzentrale ihre Energieberatung in Ratingen-Süd bis zum 20. Mai zu einem vergünstigten Preis an: Durch einen Zuschuss der Stadt kostet die 90-minütige Beratung lediglich 30 Euro statt der üblichen und bereits geförderten 60 Euro.

Das Angebot ist auf 50 Beratungen begrenzt. Für die ersten fünf Interessenten ist die Beratung komplett kostenfrei. "Wir hoffen, dass viele Eigentümer in Süd die Sonderaktion nutzen und sich über Sanierungsmöglichkeiten informieren", sagt Bürgermeister Klaus Pesch. "Durch die Aktion können wir einen weiteren Beitrag zum städtischen Klimaschutz leisten."

Während der Vor-Ort-Beratungen verschaffen sich die erfahrenen und unabhängigen Energieberaterinnen und Energieberater der Verbraucherzentrale einen Überblick über alle wichtigen Bauteile und Anlagen eines Gebäudes. "Neben Wärmedämmung und Heizung prüfen wir auf Wunsch beispielsweise auch, ob sich Investitionen in alternative Techniken wie Solaranlagen oder Wärmepumpen lohnen", erklärt Susanne Berger.

Anschließend erhalten die Eigentümer Sanierungsempfehlungen sowie umfassende Informationen zu staatlichen Fördermöglichkeiten. "Natürlich kostet jede Baumaßnahme erst einmal Geld, diese Investition lohnt sich aber gleich in mehrfacher Hinsicht", betont Berger. "Zum einen spart man Energie und investiert in den Klimaschutz, zum anderen steigert die energetische Sanierung auch den Wohnkomfort und den Wert des Hauses."

Auf gut gedämmte Fenster setzt Dipl.-Ing. Annette Hoffmeister, Energieberaterin in der Verbraucherzentrale Velbert: "Neue Fenster können die Energiebilanz eines Hauses wesentlich verbessern, Sonnenlicht und -wärme hereinlassen und den Lärmschutz erhöhen. Dennoch denken viele Menschen beim Stichwort ,Fenster austauschen' zunächst an hohe Kosten oder ein erhöhtes Schimmelrisiko." Annette Hoffmeister stellt klar: "Alle Fenster, die vor 1995 eingesetzt wurden, sind unter Effizienzgesichtspunkten ein Sanierungsfall." Um Heizkosten zu sparen und das Klima zu schonen, sollten sie also ausgetauscht werden.

Denn moderne Fenster lassen weniger Wärme nach draußen und können so den Wärmebedarf eines Hauses erheblich senken. Einsparungen von fünf bis 15 Prozent sind laut Hoffmeister durchaus möglich. Außerdem verbessert sich der Wohnkomfort, denn die neuen Fenster haben, auch wenn es draußen kalt ist, innen eine höhere Obernflächentemperatur.

Neue Fenster sind eine Investition für viele Jahre. Hoffmeister empfiehlt deshalb, sich bei der Entscheidung von einem unabhängigen Experten beraten zu lassen. "Es sollte sichergestellt werden, dass die Fenster zum Dämmstandard des Hauses passen. Gegebenenfalls sind weitere Sanierungsmaßnahmen nötig", erläutert die Expertin. Bei ungedämmten Außenwänden wird empfohlen, den Austausch der Fenster mit einer Fassadendämmung zu verbinden.

Auch eine Beratung zu Förderprogrammen sei sinnvoll: Die KfW fördert neue Fenster, welche die gesetzlichen Wärmeschutzvorgaben übertreffen.

(JoPr)
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