Ratingen Wie Peter und Peter für ihre CDU werben

Ratingen · Nach 120 Ratinger Haustüren und auf der Basis der jüngsten Meinungsumfragen (40 Prozent CDU, 22 Prozent für die SPD) haben zwei Peters ein gemeinsames Luxusproblem. Der Ratinger Bundestagskandidat Peter Beyer und der CDU-Generalsekretär Peter Tauber betonten am Mittwochabend mehrfach, dass der Bundestagswahlkampf jetzt erst so richtig losgehe. Keineswegs sei die Wahl schon gewonnen. Gleichzeitig berichteten sie sichtbar stolz von der wohlwollenden Aufnahme in der Dumeklemmerstadt.

 CDU-Generalsekretär Peter Tauber (Mitte) und der Bundestagsabgeordnete Peter Beyer diskutierten mit Gästen auf dem Marktplatz.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber (Mitte) und der Bundestagsabgeordnete Peter Beyer diskutierten mit Gästen auf dem Marktplatz.

Foto: RP-Foto. A. Blazy

Das galt für den CDU-General Tauber natürlich auch im Ratinger Brauhaus, wo Partei und Sympathisanten die Wahlkampftour ausklingen ließen, die am Angerbad gestartet war und sich über diverse Wohnstraßen und den Marktplatz erstreckte. Natürlich lobte Peter Tauber dabei das 80 Seiten starke CDU-Wahlprogramm und hob Kanzlerin Angela Merkel in den Himmel der Weltdiplomaten. Das steht so in der Stellenbeschreibung eines CDU-Generalsekretärs. Tauber kündigte Steuererleichterungen über eine Anhebung der Schwelle zum Spitzensteuersatz von derzeit 53.0000 auf künftig 60.000 Euro und den schrittweisen Abbau des Solis an und ein Baukindergeld von 3000 Euro pro Kind an. Für den Fall, dass die Christdemokraten auch im Jahr 13 in Folge die Macht in Deutschland nicht aus der Hand geben müssen, sollen junge Familien und Alleinerziehende gestärkt werden.

Falls der 42 Jahre alte, promovierte Historiker damit gerechnet haben sollte, mit dieser Geschichte bei der Basis zu punkten, erfüllten sich diese Erwartungen nicht. Denn die Ratinger Christdemokraten hatten für einen Brauhausabend durchaus kritische Fragen zur Hand. Mechthild Stock von der Ratinger Frauen-Union mahnte mehr Förderung für junge Familien an und kritisierte, dass vor allem der öffentliche Dienst nur noch mit befristeten Arbeitsverträgen operiere. Ein Parteifreund nannte die von Tauber aufgezählten Steuererleichterungen unzureichend und schlug vor, die Mehrwertsteuer deutlich zu senken: "Das kommt dann wenigstens auch unmittelbar bei denen an, die zu den unteren Lohngruppen gehören." Tauber bedauerte: Da habe sich Finanzminister Schäuble dagegen ausgesprochen - und mit dem wolle man nicht auf Dauer im Clinch liegen.

Kurz vor Schluss wurde Tauber danach gefragt, wie viele Alleingänge die Kanzlerin dem deutschen Volk denn in der kommenden Legislaturperiode zumuten wolle.Das Thema Flüchtlinge erwähnte er in seiner Antwort mit keiner Silbe, sondern referierte über die Abschaffung der Wehrpflicht, für das die CSU plädiert habe.

(dne)
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