Heiligenhaus Wie Schüler sich im Bus richtig verhalten
Heiligenhaus · Sicherheit im Verkehr hat sich die Kreispolizei mit dem "Mobipass" für Fünftklässler auf die Fahnen geschrieben.
Im Bus mitfahren kann jeder? Von wegen! Dass es auch im Bus so einige Tricks und Kniffe gibt, mit denen das Bus fahren für alle viel sicherer und auch angenehmer wird, das trainierten gestern Fünftklässler der Unesco Realschule an der Feldstraße. Dabei hielten sie beim Einsteigen in den Bus nicht nur ihr Fahrticket hoch, sondern auch ihren "Mobipass". Dieser Mobilitäts-Pass wird von höchst amtlicher Stelle ausgestellt, der Kreispolizei - und er soll die Besitzer in drei großen Schritten zu echten Verkehrsprofis schulen.
2010 hat die Kreispolizei den Mobipass als Teil des Mettmanner Mobilitätsmanagement (siehe Infokasten) ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche sind die wichtigste Zielgruppe der Verkehrssicherheitsarbeit, denn die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Kinder aktiv beteiligt sind, ist laut aktueller Verkehrsunfallstatistik der Kreispolizeibehörde Mettmann angestiegen. Waren es im Jahr 2012 noch 101 Verkehrsunfälle, so wurden 131 im Jahr 2013 verzeichnet. Gegenüber 2011 ist dennoch ein Rückgang um 14 Verkehrsunfälle festzustellen. Insgesamt wurden 172 Kinder verletzt, 38 davon mussten stationär in Krankenhäusern behandelt werden.
Das Mobipass-Training soll dem entgegenwirken. Die Heiligenhauser Schüler besitzen ihren Pass schon seit ihrer Kindergartenzeit, da machen die Besitzer nämlich den ersten Schritt: Sicherheit auf dem Bürgersteig. Wie komme ich sicher über die Straße? Worauf muss man besonders aufpassen? Auf dem Basiswissen für junge Verkehrsteilnehmer wurde dann mit dem nächsten Schritt aufgebaut: Zu Grundschulzeiten beschäftigten sie sich - erneut mit verkehrspolizeilicher Unterstützung - mit der Sicherheit auf dem Fahrrad. "Die Schritte bauen aufeinander auf", sagt der Velberter Polizeihauptkommissar Detlef Friese, der gestern seine Heiligenhauser Kollegin, die Polizeioberkommissarin Susanne Wulf, bei dem Einsatz für die Realschüler unterstütze. Nach jedem Training wird der entsprechende Punkt auf dem Mobipass mit einem Stern eingestanzt. Die Heiligenhauser Realschüler sind dabei die ersten, die nun, nach der Busschule, alle drei Sterne gesammelt haben.
Die beiden Verkehrssicherheitsberater der Polizei hatten sich dabei vorgenommen, so eindrücklich wie möglich zu demonstrieren, was eine sichere Busfahrt so ausmacht. Der Trainingsbus, gestellt vom Busunternehmen WEGA Reisen, mit der Schulklasse an Bord machte dann gestern noch eine Tour durch die Stadt, damit sich das Wissen um das Verhalten im Bus und an einer Bushaltestelle auch noch richtig eingeprägt werden konnte. "Wir achten schon darauf, wie die Schüler einsteigen", erklärt Friese. "Halten sie sich fest? Drängeln sie? Und wie verhalten sie sich miteinander, mit den anderen Fahrgästen, aber auch zum Fahrer?" Susanne Wulfs geschultem Blick entging dabei nur wenig. "Nur die wenigsten haben sich festgehalten." "Aber der Bus fuhr doch noch gar nicht", wandten einige der Schüler ein. "Das kann beim alltäglichen Einsteigen aber ganz anders sein. Da hat der Fahrer nicht die Zeit, lange zu warten, bis Ihr endlich sitzt. Wenn Ihr denn überhaupt einen Sitzplatz findet. Da ist zum Beispiel ein sicherer Stand und gutes Festhalten mit beiden Händen wichtig." Und auch Wulfs Tipp, die Busfahrer freundlich zu begrüßen - wie Ali gestern mit seinem "Moin Moin"- nahmen die Schüler gerne mit. "Da freuen sich die Fahrer, die müssen schließlich gut auf Euch aufpassen, und können sich nicht andauernd nach hinten umschauen, ob im Bus auch niemand tobt. Der Blick gehört schließlich auf die Straße."
