Sabine Tünkers "Wir sind stolz auf das Museum Ratingen"

Ratingen · Die Vorsitzende der Freunde und Förderer des Museums Ratingen spricht über Sponsoren und konkrete Pläne.

 Sabine Tünkers vor einem Werk von Günther Uecker im Eingangsbereich des Museums Ratingen.

Sabine Tünkers vor einem Werk von Günther Uecker im Eingangsbereich des Museums Ratingen.

Foto: Achim Blazy

Warum sollte man sich für den Verein der Freunde und Förderer des Museums Ratingen engagieren?

Tünkers Der Freundeskreis des Museums fördert und unterstützt das Museum auf ganz unterschiedliche Weise, inhaltlich mit seinem Veranstaltungsprogramm, materiell mit Schenkungen oder der Finanzierung besonderer Projekte, vor allem aber durch die Mitglieder selbst, also die Menschen, die sich dem Museum verbunden fühlen. Wem also das Museum am Herzen liegt, der kann und sollte sein "Ja" zum Museum durch eine Mitgliedschaft im Verein zum Ausdruck bringen. Natürlich freuen wir uns über jedes Engagement darüber hinaus. Übrigens können auch Firmen Mitglied werden, schließlich erhöht ein gutes Museum die Attraktivität seiner Stadt.

Das Angebot Ihres Vereins ist breit gefächert. Welche Veranstaltungen können Sie besonders empfehlen?

Tünkers Wir hoffen, dass durch die Vielfalt der Veranstaltungen für jeden etwas Interessantes dabei ist. Künstlergespräche und Atelierbesuche bieten direkten Kontakt zu Künstlern, die mit dem Museum verbunden sind. Das ist sicherlich etwas Besonderes. Wen die Kunstgeschichte interessiert, der kann an Vorträgen und Exkursionen teilnehmen. Viele schätzen aber auch den Austausch über Kunst in geselliger und lockerer Atmosphäre bei einem Glas Wein. Das gibt es fast nach jeder Veranstaltung. Besonders empfehlen möchte ich den Besuch des Skulpturenprojektes Münster, das nur alle zehn Jahre stattfindet, und eine Veranstaltung, die wir in Kooperation mit dem Ratinger Kino planen über Joseph Beuys. Alle Informationen dazu befinden sich im neuen Kunstzeit-Programm, das im Juni 2017 erscheint.

Wie sieht es mit der Altersstruktur Ihrer Mitglieder aus?

Tünkers Die meisten Mitglieder haben die 50 schon hinter sich gelassen, nur wenige sind jünger, und die Gruppe der jungen Erwachsenen ist überhaupt nicht vertreten. Ich glaube nicht, dass das Interesse an Kunst innerhalb dieser Gruppen nicht vorhanden ist - eher dass die Kommunikationswege und vielleicht auch die Veranstaltungsformate nicht passend sind. Daran müssen wir dringend arbeiten!

Wie sieht es insgesamt mit der Hilfe durch Sponsoren aus?

TÜNKERS Eigentlich sind wir immer auf der Suche nach Sponsoren, da der Mitgliedsbeitrag von 40 Euro pro Person bzw. 50 Euro für Familien nicht ausreicht, um Projekte und größere Aktivitäten zu finanzieren. Daher sind wir sehr erfreut, dass wir im vergangenen Jahr den Ankauf eines Bildes für das Museum ausschließlich mit Hilfe von Sponsoren realisieren konnten. Das ist aber eine Ausnahme gewesen. Aktuell suchen wir Unterstützung für die Restaurierung eines bedeutenden Tafelaufsatzes aus der Johann-Peter-Melchior-Sammlung. Ich hoffe, dass wir auch dafür Hilfe finden werden.

Die Museumslandschaft im Rheinland ist hart umkämpft. Welche Alleinstellungsmerkmale hat das Museum Ratingen?

Tünkers Es gibt drei Sammlungsschwerpunkte in einem wunderbar renovierten Haus. Die stadtgeschichtliche Sammlung und die Johann-Peter-Melchior-Sammlung bieten ein Alleinstellungsmerkmal durch ihre Verortung. Die museumseigene Sammlung in Kombination mit den Dauerleihgaben der Sammlung Ganteführer bietet einen guten Überblick über die Kunst nach 1945. Wechselnde Ausstellungen mit Werken zeitgenössischer Künstler ergänzen das Ausstellungsprogramm. Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal ist jedoch, dass wir ein solches Haus in unserer Stadt haben. Darauf können wir stolz sein.

NORBERT KLEEBERG STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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