Ratingen Wohnen und einkaufen in Altstadt-Nähe

Ratingen · Auf dem Gelände des ehemaligen Hertie-Hauses entsteht ein 40 Millionen Euro teures Bauprojekt.

 Sie stellten die Pläne vor (v. li.): Torsten Hönisch, Philipp Tecklenburg, Gerhard Wittfeld, Klaus Pesch und Jochen Kral.

Sie stellten die Pläne vor (v. li.): Torsten Hönisch, Philipp Tecklenburg, Gerhard Wittfeld, Klaus Pesch und Jochen Kral.

Foto: Blazy Achim

Die Tage des alten Hertie-Klotzes am Fuß der Altstadt sind gezählt. Gestern präsentierte die Stadtspitze zusammen mit dem Unternehmen Tecklenburg und dem Architekten Gerhard Wittfeld das 40 Millionen Euro teure Bauprojekt, das noch in diesem Jahr starten soll. Was ist genau geplant? Der Clou an den Planungen ist eine Verbindungsachse zwischen der Fußgängerzone in die Altstadt und dem neuen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Diese Achse führt durch ein offenes Wohn- und Geschäftsquartier mit rund 6 500 Quadratmetern Verkaufsfläche und rund 5 600 Quadratmetern Wohnfläche. Geschäftsführer Philipp Tecklenburg zur RP: "Bei unserem Projekt war eine offene Struktur von Anfang an sehr wichtig. Wir wollten keinen geschlossenen Block schaffen, wie das zum Beispiel bei Einkaufscentern der Fall ist."

Architekt Gerhard Wittfeld erläuterte, dass es neben 60 bis 80 geplanten, barrierefrei zugänglichen Wohnungen auch großräumigen Einzelhandel geben soll. Ergänzend zu vier Großmietern im Erd- und Untergeschoss wird es ebenerdig an der neuen Promenade zwischen ZOB und Fußgängerzone auch kleinteilige Ladenflächen geben, in denen zum Beispiel ein Bäcker und Gastronomie Platz finden sollen. Die Stellplätze (insgesamt 150) werden im zweiten Untergeschoss untergebracht.

 So sieht das neue Gebäude-Ensemble aus: Das Quartier wird durch eine sogenannte Durchwegung aufgebrochen. So entsteht eine Verbindung zwischen Fußgängerzone und dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB).

So sieht das neue Gebäude-Ensemble aus: Das Quartier wird durch eine sogenannte Durchwegung aufgebrochen. So entsteht eine Verbindung zwischen Fußgängerzone und dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB).

Foto: Achim Blazy

Die Fertigstellung des Projektes ist für das erste Quartal 2021 vorgesehen. Bürgermeister Klaus Pesch kommentierte erfreut: "Wir sind absolut begeistert von den Plänen und versprechen uns davon auch einen wichtigen Impuls für den innerstädtischen Einzelhandel." Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, hatte sich am Fuß der Altstadt immer aufgelockerte Bebauung gewünscht: Die Pläne gehen nun in Erfüllung. Tecklenburg erwirbt das Areal am Düsseldorfer Platz und ein Grundstück an der Wallstraße: Beide Flächen gehörten der Stadt.

Großes Lob für die Planungen gab es aus den Reihen der Fraktion der Bürger Union (BU): Der vorgestellte Entwurf habe die Fraktion auf ganzer Linie überzeugt. Es entstehe eine funktional überzeugende, in ihrer Architektur und Raumplanung stimmige und attraktive Bebauung, die "ganz sicher zu einer nachhaltigen positiven Entwicklung des gesamten Quartiers beitragen wird", hieß es. Die Verbindung von Wohnen und Handel an dieser Stelle sei besonders attraktiv. Hervorragend gelungen sei auch die kleinteilige Bebauung mit einer direkten Sichtachsenverbindung vom Düsseldorfer Platz in Richtung Fußgängerzone.

Mehrere Anregungen der Fraktionsmitglieder, so ein mit den geplanten städtischen Aktivitäten zusammenhängendes Lichtkonzept, die Bereitstellung zahlreicher Fahrradabstellplätze, eine vertikale Begrünung der Rückseite in Richtung Gartenstraße und die Verwendung eines Vandalismus hemmenden Materials für die Fassaden seien von den Fachleuten nach einer angeregten Diskussion in der Fraktion dankbar aufgenommen worden.

Bereits im Oktober soll mit dem Abriss des alten Hertie-Hauses begonnen werden. Dafür gibt es sogar NRW-Fördergelder.

(RP)
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