Ratingen Zahnärzte sammeln für Hospizbewegung

Ratingen · Innerhalb von zwei Jahren haben 18 Ratinger Zahnärzte fast 93.000 Euro an Spenden zusammengetragen.

 Ingrid Overbeck, Vorstandsvorsitzende der Hospizbewegung Ratingen (im Zahnarztstuhl) - umgeben von fast allen in Ratingen Zahngold sammelnden Zahnärzten. Fast 93.000 Euro kamen zusammen.

Ingrid Overbeck, Vorstandsvorsitzende der Hospizbewegung Ratingen (im Zahnarztstuhl) - umgeben von fast allen in Ratingen Zahngold sammelnden Zahnärzten. Fast 93.000 Euro kamen zusammen.

Foto: Achim Blazy

Sie tun es schon seit vielen Jahren: 18 Ratinger Zahnärztinnen und Zahnärzte bitten ihre Patienten, ihr Zahngold für einen guten Zweck zu spenden und diese kommen der Bitte gerne nach: 992.883,16 Euro konnten sie gestern der Ratinger Hospizbewegung überreichen. Fast alle teilnehmenden Ärzte standen zusammen im Wartezimmer der Gemeinschaftspraxis und unterhielten sich angeregt. Das ganze ähnelte einem Klassentreffen.

Dr. Helmut Brinkmann, Initiator der Aktion, übergab schließlich den symbolischen Spendenscheck in der Praxis der Zahnärzte am Lintorfer Tor, Mirijana Bacelic, Philipp Moritz, Wilhelm Vogelbusch und Claudia Volk, an Dr. Matthias Bareis aus dem Vorstand der Ratinger Hospizbewegung. Bareis ist selbst Zahnarzt und über die Zahngoldspenden in der Hospizbewegung gelandet. "Inzwischen hat sich das in Ratingen herumgesprochen", sagt Letzterer. Da kommen dann auch Leute mit dem Zahngold der Oma, das schon seit Jahren zu Hause in der Schublade lag", sagt Brinkmann. Und Bareis freut sich, dass "Ratinger für Ratinger spenden können." Möglicherweise ist das einer der Gründe, warum die Spendenschecks der Dentisten immer so üppig ausfallen. "Das ist jetzt der dritthöchste Betrag seit wir 2001 mit dem Sammeln begonnen haben", weiß Brinkmann. "2012 waren es rund 153.000 Euro, 2012 auch über 100.000."

Ingrid Overbeck, die Vorsitzende der Hospizbewegung, bedankte sich: "Wir freuen uns sehr, denn wir sind bei unserer Arbeit auf Spenden angewiesen." Es gebe hin und wieder Zuwendungen im Bereich 1000 bis 5000 Euro, aber die Spendenschecks der Zahnärzte sind mit Abstand die höchsten.

Mittlerweile kümmern sich etwa 70 Ehrenamtliche bei den Familien zu Hause, im Palliativ-Pflege-Bereich des St. Marien-Seniorenheims, in den Altenheimen oder Krankenhäusern um die Sterbenden. - "Uns liegt die Unterstützung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase sehr am Herzen, deshalb schätzen wir die Arbeit der Ratinger Hospizbewegung, die sich für diese Menschen mit ihren vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern engagiert. Wir freuen uns, dass wir diese, für unsere Gesellschaft so wichtige Arbeit, nun schon zum neunten Mal mit unserer Spende unterstützen können", erklärte Brinkmann. Das Geld komme den schwerst kranken Menschen und ihren Angehörigen zugute, ergänzte Bareis. Für die Einrichtung eines eigenen Hospizes reiche es aber noch nicht. Mittelfristig wolle man eins einrichten, aber die laufenden Kosten eines eigenen Hospizes, an denen sich die Bewegung mit 10 bis 20 Prozent beteiligen müsse, seien für einen Verein eine hohe Hürde.

(ilpl)
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