Remscheid 3000 Freiwillige säubern Stadt picobello

Remscheid · Pünktlich zum großen Frühjahrsputz in Remscheid hat sich der Lenz verabschiedet. Bei beinahe frostigen Temperaturen trotzten die Helfer der Müllsammelaktion "Remscheid wird picobello" am Samstagmorgen der plötzlichen Rückkehr des Winters.

 Am Rosenhügel säuberten kleine und große Helfer mit Greifzangen, Handschuhen und Müllsäcken bewaffnet, Grünflächen und Straßenränder.

Am Rosenhügel säuberten kleine und große Helfer mit Greifzangen, Handschuhen und Müllsäcken bewaffnet, Grünflächen und Straßenränder.

Foto: Hertgen

Die Aktion, die von den Remscheider Entsorgungsbetrieben (REB) organisiert wird, war laut Michael Zirngiebl, dem Leiter der REB, wie auch in den Vorjahren ein Erfolg. "Es ist toll, dass die Remscheider sich so einsetzen", sagte er.

Der Bürgerverein Rosenhügel ist kleine Gruppengrößen bei der Müllsammelaktion seit jeher gewohnt. Seit der Premiere der Aktion nimmt der Verein jährlich teil. Das, was ihnen in der Masse fehlt, gleichen die Rosenhügeler mit viel Einsatz aus. "Uns ist einfach wichtig, dass etwas im Stadtteil passiert", erklärte Manfred Saure, der Vorsitzende des Bürgervereins Rosenhügel, während er mit einer Greifzange eine Schnapsflasche einsammelte, die auf einem Fensterbrett stand.

Für Saure stand fest: "Für so ein Verhalten habe ich kein Verständnis!" Diese Ansicht teilten seine neun Helfer, zu denen auch seine Frau Barbara gehörte. Besonders im Bereich vom unteren Rosenhügel, in Nähe der Kleingartenanlage und am Spielplatz, sei die Verschmutzung Jahr für Jahr sehr groß. Dort fände man auch immer wieder alte Autoreifen und Felgen.

Von dem großflächigen Frühjahrsputz im eigenen Stadtteil erhoffen sich die engagierten Rosenhügeler vor allem Symbolcharakter. "Es fällt auf, dass die Hemmschwelle steigt, etwas auf den Boden zu werfen, wenn es sauber ist", erklärte Saure. Dennoch greifen diese Erziehungsmaßnahmen nicht immer. Manche Menschen seien einfach "unverbesserlich", sagte der Vorsitzende mit ernster Miene. Außerdem könne man gegen manchen Dreck nichts ausrichten. So sei vor allem Hundekot ein besonders großes Problem.

Mit etwa 13 erwachsenen Sammlern und zwölf Kindern war die Interessengemeinschaft Christhauser-/Fontanestraße zahlreich vertreten. Allerdings galt es für die Lenneper, nicht nur Müll zu sammeln, sondern auch 30 Meter eines Zauns an einem angrenzenden Grünstreifen zu reparieren. Dafür stellten der Wupperverband und die Stadt das Material.

"Von der Müllsituation waren wir angenehm überrascht", sagte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Bernd Linden. So seien zwar immer noch 18 Säcke zusammengekommen und außerdem hätte man Großteile wie Eisenträger entfernen müssen, aber unterm Strich wäre es sauberer gewesen als in den Vorjahren. "Langsam scheint ein Wandel im Bewusstsein einzusetzen", meinte Linden.

Am Ende belohnten sich die Nachbarn nach getaner Arbeit mit einem Grillfest und bewiesen, dass Saubermachen auch seine schönen Seiten haben kann.

(RP/EW)
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