Remscheid A1-Raststätte: Leverkusen sagt Nein

Remscheid · "Das ist ja Wahnsinn", Alexander Heinrichs, einer der Organisatoren der Bürgerinitiative "Lev kontra Raststätte", konnte nicht glauben, was er kurz vor Beginn der ersten großen Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative gegen den geplanten Raststättenbau an der A1 auf Leverkusener Gebiet sah: Alle Plätze im Pfarrheim von St. Maurinus Lützenkirchen waren besetzt. Doch ein Ende des Menschenstroms war nicht abzusehen.

Schließlich, als es losging, standen bald genauso viele Besucher, wie sitzen konnten. Manche lauschten gar vom Vorraum aus, was gesagt wurde. Die Diskussion lief sehr sachlich ab. Alexander Heinrichs und Peter Westmeier informierten für die Bürgerinitiative über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Dinge, zeigten die Schwachstellen der Planung auf. Die Bürgerinitiative kann nicht verstehen, warum die Raststätte ausgerechnet dort, an einer erheblichen Steigungsstrecke der Autobahn in Richtung Wuppertal entstehen soll.

"Es gibt andere Standorte", sagte Westmeier. Warum nicht in Burscheid? Warum nicht am bisherigen Standort Remscheid? Die Remscheider wollen die Rastanlage behalten. Die Politik will sich für den Erhalt der Raststätte mit der direkten Anbindung zum Autobahnhotel und zur Talsperre einsetzen. Doch bei Straßen.NRW treffe man auf taube Ohren. Es sei nicht deren Aufgabe, andere Standorte zu suchen, heißt es. An einem Tag werde dieses, am nächsten Tag jenes gegensätzliche Argument angeführt. Westmeier fragte: "Wie chaotisch ist dieser Haufen?" Auch der Umgang des Landesbetriebs sei mehr als seltsam, so habe man einmal geschrieben "Was wäre Leverkusen ohne seine vier Autobahnanschlüsse?"

Einig waren sich alle darin, dass man die Raststättenpläne bekämpfen müsse, und das auf jeden Fall gemeinsam. Mende, selbst Rechtsanwalt, sagte: "Es gibt sehr wohl noch eine Vielzahl von juristischen Möglichkeiten, das alles zu verhindern." Für die Bürgerinitiative gab es jedenfalls breite Rückendeckung, zudem waren neben CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Hupperth auch Vertreter anderer Ratsfraktionen gekommen. Die Unterstützung kann die Bürgerinitiative brauchen, denn alle Aktionen, von Plakaten, Flugblättern bis zur Miete für den Pfarrsaal, wollen finanziert sein. Und für die nächste Versammlung wird dringend ein viel größerer Raum gebraucht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort