Remscheid Ab Montag freie Fahrt über die Müngstener Brücke

Remscheid · Die Sanierungsarbeiten an der Müngstener Brücke werden an diesem Wochenende fertiggestellt. Ab Montag kann die S 7 wieder auf ihrer Strecke rollen. Die Brücke bekommt bis 2018 jetzt noch einen neuen Anstrich.

Die Arbeiten waren anspruchsvoll und mit einem hohen Aufwand verbunden. Doch beim Austausch der 28 Rollenlager an der Müngstener Brücke kamen die Bauarbeiter, die in den vergangenen Wochen mit Hochdruck auch im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiteten, planmäßig voran. "Es sieht gut aus, am kommenden Montag ab 4 Uhr ist die Müngstener Brücke wieder frei für den Zugverkehr", sagt Bahn-Pressesprecher Dirk Pohlmann, "alles ist im grünen Bereich".

Für die Fahrgäste der S 7 zwischen Solingen Hauptbahnhof, Remscheid und Wuppertal, die vom privaten Verkehrsunternehmen Abellio betrieben wird, ist damit eine mehr als zweijährige "Leidenszeit" mit verlängerten Fahrtzeiten durch den sogenannten Schienenersatzverkehr vorbei: Nach 20-monatiger Sperrung von Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke im Zuge der dringend erforderlichen Sanierung der 107 Meter hohen und denkmalgeschützten Brücke wurde der Stahlkoloss zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember vergangenen Jahres zunächst wieder freigegeben.

Aber nicht für lange: Denn zu Beginn dieses Jahres sorgte zum Ärger der Berufspendler ein Hangrutsch auf Remscheider Seite für eine neuerliche Sperrung der S 7-Strecke zwischen Solingen-Mitte und Remscheid Hauptbahnhof und damit der Müngstener Brücke. Wieder mussten die Fahrgäste in den Bus umsteigen. Erst Mitte März fuhr der Müngstener wieder auf der gesamten Linie.

Damit aber nicht genug: Vom 1. bis 4. Mai dieses Jahres war die Müngstener Brücke erneut gesperrt. Die Bahn als Eigentümerin der Brücke tauschte hier wie geplant erste Rollenlager aus.

Mit dem Abschluss des Austausches weiterer Rollenlager seit dem 4. Juli ist die eigentliche Sanierung nun aber abgeschlossen. "Die Brücke ist damit für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfähig", sagt Bahnsprecher Dirk Pohlmann. Er freut sich auch darüber, dass das vorgesehene Kostenvolumen von rund 30 Millionen Euro eingehalten werden kann. Die Bahn ersetzte im Zuge der Sanierungsarbeiten unter anderem die bestehende Stahlkonstruktion der Fahrbahnbrücke durch eine moderne Schweißkonstruktion. 700 Tonnen Stahl wurden dabei verarbeitet und zu 15 Meter langen Elementen zusammengeschweißt. "Insgesamt war das ein großes Projekt", sagt Bahnsprecher Dirk Pohlmann.

Abgeschlossen sind die Arbeiten an der Müngstener Brücke mit Aufnahme des Zugverkehrs ab kommenden Montag allerdings noch nicht. "Jetzt bekommt das Bauwerk noch einen neuen Korrosionsschutz", sagt der Bahnsprecher. Gerüste für diese Arbeiten seien bereits aufgebaut worden. Dirk Pohlmann geht davon aus, dass sich der Anstrich bis 2018 hinziehet: "Für diese Arbeiten ist nach jetzigem Stand allerdings keine Sperrung der Müngstener Brücke mehr erforderlich."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort