Remscheid Allee-Center - mit 30 Jahren jung geblieben

Remscheid · Ähnlich wie das DOC war das Allee-Center lange umstritten. 1986 öffneten sich die Türen zu dem Einkaufszen-trum, das bis heute wie kein anderes modernes Gebäude die Rem-scheider Innenstadt prägt. Der Konsum-Tempel ist in die Jahre gekommen, aber doch jung geblieben.

 Baugrube auf der Alleestraße - der Platz sollte sein Gesicht bald verändern.

Baugrube auf der Alleestraße - der Platz sollte sein Gesicht bald verändern.

Foto: Körschgen Jürgen

Sein Alter sieht man ihm nicht an: Die Laufgänge sind licht und freundlich, die Läden breit sortiert - moderne Technik, junge Mode, es riecht nach frischer Küche. Gut 30 Jahre ist es her, dass das Allee-Center nach 16 Monaten Bauzeit mit Freibier und Sonderangeboten die Türen öffnete. 100.000 Besucher kamen zum Eröffnungstag am 20. Februar 1986 - und staunten. Unter der damals mit 130 Metern längsten Glaskuppel Europas erstreckte sich ein Einkaufsparadies der Superlative, das die Handschrift des Remscheider Architekten Walter Arnz trägt. 130 Millionen DM hatte die Hamburger Einkaufscenter-Entwicklungsgesellschaft (ECE) investiert und auf 16 000 Quadratmetern 65 Einzelhandelsgeschäfte platziert.

Licht, Glas, Bäume, Wasserspiele beförderten eine dichte Einkaufsatmosphäre, 1000 Quadratmeter Spiegel sorgten für zusätzliche Effekte, ein 800 Plätze umfassendes Parkhaus nahm den Kunden die Sorge um den Stellplatz.

 Blick auf das neue Einkaufszentrum und das neugestaltete Eingangsareal.

Blick auf das neue Einkaufszentrum und das neugestaltete Eingangsareal.

Foto: Körschgen Jürgen

Zu Eröffnung prosteten sich die Kunden in der Schlemmerecke mit einem Glas Sekt zu, genossen eine heiße Tasse Kaffee oder machten sich ohne langes Vorgeplänkel auf Schnäppchenjagd. "Ein Gewinn für Remscheid", so lautete der Tenor einer Zeitungsumfrage. "Jetzt können wir endlich in Remscheid einkaufen und müssen nicht mehr nach Köln oder Düsseldorf fahren", war vielfach zu hören.

 Shoppingerlebnis der neuen Art - nach der Eröffnung füllte sich das neue Center schnell.

Shoppingerlebnis der neuen Art - nach der Eröffnung füllte sich das neue Center schnell.

Foto: Körschgen Jürgen
 Genügend Platz für die Kunden auf vier Rädern boten Parkhaus mit Deck (links). Mit vielen Angeboten wie Kinderschminken beim Friseur lockten die Händler des Allee-Centers die Kunden in ihre Geschäfte (Mitte). Ein Blick in die Sterne sollte nur Gutes für die Zukunft des Einkaufstempels bringen (rechts). Das Konzept, das immer wieder neuen Bedürfnissen angepasst wurde, hat sich bis heute bewährt.

Genügend Platz für die Kunden auf vier Rädern boten Parkhaus mit Deck (links). Mit vielen Angeboten wie Kinderschminken beim Friseur lockten die Händler des Allee-Centers die Kunden in ihre Geschäfte (Mitte). Ein Blick in die Sterne sollte nur Gutes für die Zukunft des Einkaufstempels bringen (rechts). Das Konzept, das immer wieder neuen Bedürfnissen angepasst wurde, hat sich bis heute bewährt.

Foto: Körschgen Jürgen
 Die Mode ändert sich. Doch ist die schöne Braut ist bis heute jung geblieben - das lässt sich nach 30 Jahren für das Allee-Center sagen.

Die Mode ändert sich. Doch ist die schöne Braut ist bis heute jung geblieben - das lässt sich nach 30 Jahren für das Allee-Center sagen.

Foto: Jürgen Körschgen /Repro Jürgen Moll

Bis zum Bau des Centers war es ein langer Weg. Widerstand kam von Geschäftsleuten und Einzelhandelsverband. Der große architektonische Wurf eines "Forums", dem das alte Stadtwerke-Gebäude weichen musste, veränderte den Stadtkern Remscheids radikal. Er wurde eifrig und intensiv diskutiert. Die Grünen verteilten symbolisch Spielgeld an Ratsmitglieder, die für das Forum stimmen wollten. Doch der Protest half nicht. Das Allee-Center wurde gebaut. Ein Glücksfall.

(bu)
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