Remscheid Alleestraße – Händler wollen endlich Sicherheit

Remscheid · Über die Auflagen, die die Bezirksregierung der Stadt Remscheid für die von Politik und Handel dringend gewünschte Öffnung der unteren Alleestraße macht, sind die Mitglieder des Marketingrats Innenstadt überrascht und verärgert.

Wie die BM gestern berichtete, hat die Landesbehörde in Absprache mit dem Wirtschaftsministerium einen umfangreichen Katalog von Aufgaben erstellt, den es abzuarbeiten gilt. Vorher will die Bezirksregierung nicht entscheiden, ob die seinerzeit für die Umwidmung der Alleestraße in eine Fußgängerzone geflossenen Zuschüsse ans Land zurückgezahlt werden müssen.

"Ich kann das alles nicht nachvollziehen", sagte Vorsitzender Ralf Wieber gestern Morgen bei der Marketingratssitzung. Bevor das Schreiben die Stadtverwaltung erreichte, sei bereits ein Treffen mit Vertretern aus Düsseldorf, dem Marketingrat, der neu gegründeten Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße und dem Einzelhandelsverband verabredet gewesen, das noch in diesem Monat stattfinden soll. "Wir hatten mit der Bezirksregierung ein klares Vorgehen besprochen. Und wir haben alles, was gefordert wurde, geliefert", wunderte sich auch Andreas Meike vom Stadtmarketing über die neuen Forderungen.

Was Remscheid mit der Öffnung der Alleestraße bezwecke, sei offensichtlich in der Landeshauptstadt nicht angekommen: "Es geht ja nicht darum, Autos auf die Straße zu holen, sondern den Handel und die Dienstleistung zu stärken." Für Bernd Quinting (CDU) ist das Schreiben nichts anderes als eine Verhinderung der Pläne: "Das sieht jetzt schlecht aus mit der Öffnung. Bald wird das nichts — wenn sie denn eines Tages überhaupt kommt."

Einzelhändler Harro Schmidt möchte sich mit der Verzögerung nicht abfinden: "Wir könnten einen zweiten Testlauf starten. Das würde Zeit geben, um die Fragen zu beantworten." Dies sei sinnvoll, zumal die erste Öffnung der Allee im Winter 2010/2011 bei extremen Wetterverhältnissen erfolgt sei. Ob es für diese Idee außerhalb des Marketingrats Befürworter gibt, wurde indes bezweifelt. Ralf Wieber wies darauf hin, dass auch die ISG Planungssicherheit brauche. Mit der Weiterentwicklung dieses Instruments zur Stärkung der Innenstadt hänge man nun ebenfalls in der Luft.

(bona)
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