Remscheid Alleestraße im Aufbruch

Remscheid · Es tut sich etwas auf Remscheids Einkaufsstraße. Dass einer der größten Leerstände auf der unteren Allee zuende geht, stimmt viele Anlieger positiv. Sie setzen große Hoffnungen in die Immobilien- und Standortgemeinschaft.

 Gestern am späten Vormittag auf der Alleestraße. Es herrscht reger Betrieb. Viele Remscheider hatten offenbar am Brückentag frei und nutzten die Gelegenheit zu einem Einkaufsbummel.

Gestern am späten Vormittag auf der Alleestraße. Es herrscht reger Betrieb. Viele Remscheider hatten offenbar am Brückentag frei und nutzten die Gelegenheit zu einem Einkaufsbummel.

Foto: Nico hertgen

innenstadt Die Parkhäuser sind voll, das Center sowieso, und über die Alleestraße bummeln Männer, Frauen und Kinder, ein Eis oder einen quietschbunten Bubble-Tee in der Hand, in der anderen eine prall gefüllte Einkaufstüte. Wer gestern, am noch sonnigen Vormittag des Brückentags über Remscheids Einkaufsstraße ging, spürte im ersten Moment nichts davon, dass die Allee seit Jahren ein Sorgenkind der Remscheider ist.

Auf den zweiten Blick werden Probleme sichtbar. Leerstehende Ladenlokale, vor denen sich der Dreck ansammelt, der Zettel "Heute keine Vorstellung" an der Tür des Metropol-Kinos , die sich zuletzt im März geöffnet hatte.

ISG macht Mut

Dennoch steht der erste Eindruck für die Stimmung, die viele Anlieger zurzeit erfasst hat. "Es ist wirklich Aufbruchstimmung da", sagt Einzelhändler Jochen Rohr. Der Besitzer des Schuhhauses an der unteren Alleestraße ist auch Vorsitzender des Vereins ISG Alleestraße. Dessen Ziel: eine ISG, eine Immobilien- und Standortgemeinschaft, zu gründen, die in gesetzlich gesichertem Rahmen die Entwicklung der Alleestraße vorantreibt. Dieses Vorhaben stoße auf durchweg positive Resonanz in der Innenstadt: bei Händlern, Immobilienbesitzern und Politikern, sagt Rohr.

"Hat die Alleestraße noch eine Chance?" Das ist die Kernfrage, die die ISG-Macher Jochen Rohr und Ralf Wieber bewegt. Die Entwicklungen der jüngsten Zeit machen ihnen Hoffnung. Dass die Schweizer Modekette Charles Vögele ins ehemalige SinnLeffers-Gebäude zieht und angeblich der Schuh-Discounter Reno zurückkommen wolle, zeige "dass der Standort von Investoren nach wie vor ernstgenommen wird", sagt Rohr. Angst vor Konkurrenz hat der Schuhhändler nicht: "Das gehört zu einer lebendigen Einkaufsstadt."

Auch die ISG-Planungen werden konkreter. In der nächsten Woche will der Verein sein neues Logo und den Stand seiner Arbeit vorstellen. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit dem Stadtstrategen Frank Heinze, der die Alleestraße als Standort für eine ISG unter anderem einem Chancen- und Risiko-Check unterzieht.

Heute soll es in Remscheid Fußgängerzone wieder richtig voll werden: Der Lions Club Remscheid veranstaltet das erste Ball-Rennen. 10 000 kleine Bälle rollen die Alee hinunter — jeder von ihnen ist ein Los. Hauptgewinn: 5000 Euro.

(RP)
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