Remscheid Alzheimertag - Läufer tanzen mit Heimbewohnern

Remscheid · Fast 44 Kilometer sind es geworden, die die Läufer am Alzheimertag gelaufen sind. Zum Weltalzheimertag rief das Demenz-Servicezentrum Bergisch Land in Trägerschaft der Stiftung Tannenhof zu dem Lauf auf. Von Solingen über Wuppertal ging es nach Remscheid, wo der finale Einlauf im Wiedenhof stattfand. An insgesamt elf stationären Einrichtungen im Bergischen machten die Läufer halt.

Dort wurde gemeinsam getanzt. Denn: Die Bewohner sollten mit der Aktion in Bewegung gebracht werden. "Demenz bewegt - taktvoll" lautete das Motto für den siebten Demenz-Lauf. Monika Wilhelmi, Leiterin des Demenz-Servicezentrums, hatte sich das Projekt ausgedacht und die Schritte zu einem mittelalterlichen Tanz auf die Musik der 70er Jahre vorbereitet, den die Einrichtungen mit den Bewohnern einübten.

"Es geht um die Botschaft, dass Bewegung gerade auch für Menschen mit Demenz wichtig ist", erklärt Wilhelmi. Der 110. Jahrestag der Entdeckung von Alzheimer sei bewusst gewählt worden. Das Thema Demenz werde immer wichtiger, betonte auch Sozialdezernent und Schirmherr des Tages, Thomas Neuhaus. Immerhin rund 1,5 Millionen Menschen leiden an der Krankheit, die nicht nur für den Betroffenen erhebliche Veränderungen mit sich bringt, sondern auf die ganze Familie Auswirkung hat.

Die Bewohner seien sehr dankbar gewesen. Begeistert und auch mit Stolz hätten sie den Tanz vorgeführt, stehend oder im Rollstuhl sitzend. "Das war eine lebendige Begegnung", erzählt Wilhelmi strahlend.

Im Wiedenhof wurden dann die Läufer zum Abschluss unter Gesang und instrumentaler Begleitung jubelnd begrüßt. Unter den Läufern war auch der Lüttringhauser Polizist Ralf Bäcker, der seit dem ersten Lauf 2009 mitmacht. "Die Heime haben uns toll empfangen. Was hängen bleibt, ist, dass die Leute unabhängig von der Erkrankung Spaß am Leben haben. Die bewegen sich, singen und tanzen und haben einfach Spaß. Da muss man keine Angst vorm Alt werden haben", beschreibt der Beamte seine Eindrücke.

Unter den zeitweise 15 Läufern gab es eine Handvoll, die wie Bäcker die ganze Strecke bewältigt haben. Auch Arnd Bader vom Servicezentrum war dabei. "Es gibt einen Bewegungsdrang bei Menschen mit Demenz. Also warum nicht einfach mal in ein Heim gehen und die Menschen etwa mit einem gemeinsamen Sparziergang dabei unterstützen", lautet seine Aufforderung an alle, einen Beitrag für die immer höher steigende Zahl an Demenzerkrankten zu leisten. Bis zu 280.000 Neuerkrankungen gibt es jährlich in Deutschland - Tendenz steigend.

(lupi)
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