Remscheid Am Berufskolleg den "Bachelor" machen

Remscheid · Das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung kooperiert jetzt mit Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld.

 Gestern besiegelten sie den Kooperationsvertrag: Professor Dr. Christian von der Heyden (l.) und Götz Nafe in Anwesenheit von Thomas Neuhaus, Cornelia Berghaus-Biermann und OB Burkhard Mast Weisz (hinten (v.l.).

Gestern besiegelten sie den Kooperationsvertrag: Professor Dr. Christian von der Heyden (l.) und Götz Nafe in Anwesenheit von Thomas Neuhaus, Cornelia Berghaus-Biermann und OB Burkhard Mast Weisz (hinten (v.l.).

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Bildungslandschaft in Remscheid ist um eine Facette reicher. Gestern Nachmittag wurde der Kooperationsvertrag zwischen dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung und der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Bielefeld unterzeichnet. Damit können ab Anfang Oktober Kollegschüler parallel zur ihrer Ausbildung zum Industriekaufmann bzw. zur Industriekauffrau den Abschluss Bachelor of Arts (B.A.) anstreben.

Die Einführung des neuen Studiengangs erfolgt zunächst nur im Blockunterricht, soll aber bei entsprechend guten Erfahrungen auch in dem an einzelnen Wochentagen stattfindenden Berufsschulunterricht ermöglicht werden. In der praktischen Umsetzung sind vor allem die Lehrkräfte am Berufskolleg gefragt. Alle Klausuren müssen an der Fachhochschule eingereicht und von dort genehmigt werden. Die Bewertung erfolgt dann an der Schule in Remscheid. Für die Ergebnisse erhalten die Schüler die so genannten "Credit Points" als Voraussetzung für den Bachelorabschluss.

Zur - das Studium abschließenden - Prüfung kommt ein Dozent der FHM nach Remscheid. "Kooperationspartner gibt es in jeder Region nur einmal", skizzierte Professor Christian von der Heyden, Leiter des Instituts für Fernstudium an der FHM, den Vorteil für das Kolleg, sich mit dem neuen Angebot zu profilieren. Unterrichtsinhalte könnten gut ins Studium eingebunden werden.

Götz Nafe, Geschäftsführer der Steinhaus GmbH und Vorsitzender des Fördervereins der Schule, hob hervor, welchen enormen Standortvorteil das neue Konzept für das Kolleg, seine Schüler, die Stadt und die hiesige Wirtschaft bringe. "Es erleichtert uns als Unternehmen, die Talente hier zu halten und aus der Umgebung welche nach Remscheid zu holen", sagte er. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz freute sich sehr, dass die Kooperation mit der FH in seiner Heimatstadt Bielefeld zustande gekommen war. "Für unsere Stadt ist das ein wichtiges Signal. Denn Fachkräfte zu gewinnen, ist das Thema der Zukunft." Das Thema Schulneubau sparte er nicht aus. Erstmals seit dem Neubau der Sophie-Scholl-Gesamtschule vor über 20 Jahren sei Remscheid wieder in der Lage, derart in Bildung zu investieren. 20 Millionen zur Finanzierung des neuen Schulgebäudes werde die Stadt in die Hand nehmen. Angesichts der kontroversen Diskussion um die drei Standorte bat er alle, sich mit Fragen und kritischen Anmerkungen an die Verwaltung zu wenden, bevor eine Entscheidung getroffen sei. Kolleg-Leiterin Cornelia Berghaus-Biermann und ihr Stellvertreter Achim Zyto sind sehr zufrieden, dass sich die Schule mit dem Dualen Studium noch breiter aufstellen kann. Schuldezernent Thomas Neuhaus bezeichnete die Kooperation als "riesengroßen Beitrag für die Bildungsstadt Remscheid."

(RP)
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