Remscheid Am DOC arbeiten aktuell vor allem die Juristen

Meinung | Remscheid · Die Termine für einen möglichen Baustart des Designer-Outlet-Centers rutschen weiter nach hinten. Outlet-Befürworter müssen Geduld beweisen.

 Animation für die geplante "Galeria Süd" im DOC.

Animation für die geplante "Galeria Süd" im DOC.

Foto: McArthurGlen

Kürzlich meldete sich in der Facebookgruppe "Pro DOC Remscheid-Lennep" ein genervter Teilnehmer zu Wort." Nicht so viel Bla Bla und Zeitungsausschnitte. Macht mal voran!!!" heißt es da inmitten von zahlreichen Zeitungsberichten über Probleme auf der Baustelle Trecknase, Baumfällungen an der Ringstraße oder wechselseitigen Klagen von Wuppertal und Remscheid gegen ihre jeweiligen Outlet-Pläne.

Die genervte Stellungnahme trifft den Nerv vieler DOC-Befürworter. Sie wollen vor allem wissen, wann das Outlet-Center in Lennep endlich eröffnet. Die Botschaft, die sich zwischen den Zeilen des in dieser Woche von der Stadt veröffentlichten Berichts zum Stand der Klageverfahren verbirgt, wird die Laune dieser Gruppe nicht verbessern. Einen verlässlichen Termin für den Baustart kann die Stadt immer noch nicht nennen. Was sich aber abzeichnet: Das im Oktober vorsichtig angepeilte Datum im Mai 2018 wird nicht zu halten sein. Heißt weiter: Eine Eröffnung im Jahr 2020 wird unwahrscheinlicher.

Gearbeitet wird beim eigentlichen Projekt DOC momentan weniger an Bauplänen, sondern an juristischen Schriftsätzen. Auf 137 Aktenordner addiert sich die Korrespondenz zu den bislang 13 Klagen, von denen allein sieben die Stadt Wuppertal angestrengt hat.

Es ist verständlich, dass Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz das destruktive Verhalten der Nachbarkommune, für die er lange gearbeitet hat und in der er immer noch wohnt, auf die Palme bringt. Mit dem früheren OB Peter Jung gab es andere Absprachen. Aber der ist abgewählt. Ein Parteifreund von Mast-Weisz ist jetzt Chef im Barmer Rathaus. Wirklich weiter hilft das alles nicht.

Wie Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke bei einem Termin im Rathaus in dieser Woche erklärte, sind Klagen gegen DOC-Projekte völlig normal. Lennep bildet da keine Ausnahme. Die Klagen gegen das Lenneper DOC fallen allerdings in eine Zeit, in der die Verwaltungsgerichte sehr stark mit Klagen gegen Abschiebungen ausgelastet sind.

Und so landen Diskussionen über mögliche Baustart-Termine für das DOC aktuell zwangsläufig im Konjunktiv. Das klingt dann so: Wenn der DOC-Investor bereit wäre, ein Risiko einzugehen..., und wenn es noch in diesem Jahr ein erstes Urteil gäbe..., und wenn der Rat dann zustimmen würde, dass..., dann...

Heißt aktuell so viel wie: Die DOC-Freunde brauchen weiter Geduld.

(hr)
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