Remscheid Amateure sorgen für einen Lachmarathon

Remscheid · Bei der "offenen Bühne" in der Klosterkirche traten Comedians, Poetry Slamer und Sänger auf.

 Marcel Wagner stellte auf der Bühne der Klosterkirche sein Gesangstalent unter Beweis.

Marcel Wagner stellte auf der Bühne der Klosterkirche sein Gesangstalent unter Beweis.

Foto: Nico hertgen

Bei der offenen Bühne ging es am Freitag in der Klosterkirche heiß her - und das nicht nur wegen der Außentemperaturen von über 30 Grad. Ein ganzes Arsenal an bereits bekannten Künstlern mit Ambitionen in die oberste Comedy-Liga aufzusteigen und Amateure, die sich ganz im Sinne der offenen Bühne spontan trauten aufzutreten, sorgten für einen Lachmarathon in der, wie Moderator Florian D. Schulz sagte, "Sauna der Comedy".

David Grashoff gehörte zu den bereits etablierten Komikern des Abends. Der Poetry Slamer machte das, was er auch sonst macht, und las Texte vor. Doch diese hatten es in sich. Unter einer gedachten Überschrift wie etwa "Dinge, die man nicht machen sollte, die aber Spaß machen" lieferte er markige Einzeiler. So könne es laut Grashoff durchaus Spaß machen, jedem Anwesenden bei einer Beerdigung die Hand mit den Worten "Sie sind der nächste" zu schütteln. Der schwarze Humor brachte das Publikum zum Toben.

Wie alle Künstler unterlag auch Grashoff der strikten Zeitbeschränkung und kommentierte das launig: "Ich darf nicht so lange, klatscht doch einfach erst am Ende!"

An Kleinigkeiten wie Grashoffs Schlagfertigkeit erkannte man, wer Profi und wer noch Amateur war. So war etwa Felicitas Pankalla extra aus dem Saarland angereist, um die Möglichkeit eines spontanen Auftritts wahrzunehmen. Die Nachwuchskünstlerin versuchte es mit frechem politischem Witz, der aber trotz Qualität nicht ganz den Nerv des Publikums traf. Da hatte Oliver Markstädter mehr Glück. "Ich bin der einzige Russe, der Oliver heißt", sagte er zu Beginn seines spontanen Auftritts und erklärte, dass er nach Deutschland gekommen sei, um andere Menschen mit seinem Namen zu sehen. "Damals kannte ich Oliver Pocher noch nicht", erklärte er.

Das Spiel mit typischen Klischees gelang Markstädter äußerst gut. Noch besser war er aber, als er politisch wurde. So beklagte er sich, dass in der Bahn die ganze Zeit die Toilette besetzte gewesen sei. "Das muss ein Russe gewesen sein, wir müssen immer etwas besetzen", sagte er. Das Publikum krähte vor Lachen.

Überraschend und passend zur Jahreszeit fiel Sascha Thamms erster von zwei Auftritten aus. In einer Ode an das Grillen mit Holzkohle rechnete er mit dem Gasgrill ab. Das sei in etwa so authentisch wie "Rafting im Nichtschwimmerbecken". Den Rauch eines Grillfeuers müsse man bis Wermelskirchen sehen.

Infos zu allen Künstlern des Abends gibt es auf "http://www.dieoffenebuehne.de" \\t "_blank" .

(RP)
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