Remscheid Anwohner: Am Bahnhof fehlt öffentliche Toilette

Remscheid · Nur einen Steinwurf entfernt vom Bauplatz für das neue Kino am Hauptbahnhof hatte Oberbürgermeister Burkhard-Mast Weisz gestern Nachmittag den Stehtisch für seine regelmäßige Bürgersprechstunde aufgebaut.

 Burkhard Mast-Weisz sucht das Bürgergespräch.

Burkhard Mast-Weisz sucht das Bürgergespräch.

Foto: Hertgen

Und konnte zum Start sogleich einige Anwohner des unmittelbar benachbarten Gewag-Hochhauses Freiheitstraße 1 begrüßen. Hannelore Hannes, Romy Koslowski-Biesenbach und Inge Rattke befürchten, dass mit der Ansiedlung des Kinos die schon jetzt starke Belastung mit Lärm- und Dreck noch einmal deutlich zunehmen wird. Das jenseits der Gleise liegende Parkhaus werde derzeit in den Abendstunden für laute Autostunts genutzt. Zudem fürchten die Anwohner, dass stärker als bisher schon der Vorgarten, das Parkhaus oder das Parkhaus-Treppenhaus als Urinal missbraucht werden.

Der OB räumte ein, dass sich der Fehler, das Parkhaus ohne Wasseranschluss gebaut zu haben, jetzt noch stärker als Defizit herausstelle. Mit den Stadtwerken, die das Parkhaus betreuen, will er nach einer Lösung für das Problem suchen, versprach er den Damen.

Beim Thema Lärm hielt der OB dagegen, dass das Parkhaus am Abend künftig durch die Kinogänger stärker frequentiert werde. Dadurch steige auch die soziale Kontrolle. Inge Rattke versprach er, zu prüfen, ob drei der Obstbäume, die derzeit noch auf dem künftigen Kinogelände stehen, in den Garten des Hauses Freiheitsstraße umgesiedelt werden können.

Mit Manfred Saure war aber auch ein Befürworter des Kinos gekommen. Die Ansiedlung werte das Bahnhofsareal auf und werde auch dem benachbarten Rosenhügel gut tun, sagte Saure.

Das sieht der Mast-Weisz genauso. "Ich freue mich drauf", sagte er. Seine Hoffnung: Die Gastronomie im ganz in der Nähe liegenden MK-Hotel und den Kneipen an der alten Bismarckstraße wird von den jungen Besuchern profitieren, die nach dem Kinobesuch noch Lust auf einen Kneipenbummel haben.

Waltraud Müller beklagte die Verschmutzung der Innenstadt durch weggeworfene Imbissverpackungen. Ihr Vorschlag: Jeder Imbiss soll seine Ware kennzeichnen. So könne er verantwortlich gemacht werden, wenn das Papier nicht im Mülleimer lande. Dass Kontrolle vor allem über den Geldbeutel funktioniert, bestätigte der OB. Hier sieht er aber Schwierigkeiten. Zwar gebe es einen geltenden Bußgeldkatalog und der kommunale Ordnungsdienst kontrolliere. "Wir können aber nicht 110.000 Bürgern hinterherlaufen".

(RP)
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