Remscheid Anwohner hoffen auf Baumfällung

Remscheid · Anlieger der Ringstraße hoffen, dass der Beschluss der Politik zur Fällung umgesetzt wird. Die Schäden durch das Wurzelwerk an ihren Häusern seien groß. Der Heimatbund Lüttringhausen fordert, die Sanierung zu überdenken.

 Sie wären froh, wenn die Bäume fielen und die Ringstraße saniert würde: (v.l.n.r) Naim Limani. Rita Steffens , Sandra Neumann mit Tochter Lena.

Sie wären froh, wenn die Bäume fielen und die Ringstraße saniert würde: (v.l.n.r) Naim Limani. Rita Steffens , Sandra Neumann mit Tochter Lena.

Foto: Nico Hertgen

Die geplante Fällung von 56 Bäumen an der Ringstraße in Lennep mobilisiert nicht nur Gegner. In der BM-Redaktion meldeten sich jetzt betroffene Hauseigentümer aus dem Abschnitt Ringstraße 58 bis 68, die die Fällungen für einen Ausbau der viel befahrenen Straße mit lärmminderndem Asphalt ausdrücklich begrüßen. "Wir waren froh, als die Fällung von der Politik beschlossen wurde", sagt Naim Limani. Das Wurzelwerk der Bäume habe bereits starke Schäden an den Häusern angerichtet. Die Wurzeln seien in die Kanalleitungen eingedrungen, im Keller sprängen die Fliesen ab. Die Bäume ließen zudem im Sommer kaum noch Tageslicht durch.

In die geplante lärmmindernde Sanierung der Straße setzen er und seine Nachbarn auch die Hoffnung, dass es künftig leiser wird. "Wenn der erste Lkw hier durchfährt, bin ich um drei Uhr wach", sagt Limani. Die immer wieder geflickte Straße mit ihren vielen Unebenheiten produziere laute Fahrgeräusche.

Aufgeschreckt wurden die Eigentümer durch die Meldung der BM, dass auf Bitte der Bürgerinitiative Lennep (BI) die Fällung noch einmal im Beschwerdeausschuss (Sitzung am 3. Februar um 17 Uhr im Rathaus) thematisiert werden soll.

Der Heimatbund Lüttringhausen hat dagegen gestern angeregt, die geplante Sanierung der Ringstraße - und damit auch die Baumfällungen - "noch einmal zu überdenken".

In einem Schreiben an die Stadt bezieht sich der Vorsitzende Peter Maar auf die Argumentation der Stadtverwaltung, dass der Ausbau der Ringstraße ein Teil des städtischen Lärmaktionsplans sei, bei dem es darum geht, die Belastung von Anliegern an vielbefahrenen Straßen zu verringern. Dazu ist die Stadt gesetzlich angehalten.

Lege man diese Pflicht einer Planung zugrunde, gebe es Straßen in Remscheid, die weitaus eher saniert werden müssten, argumentiert Maar nach intensivem Studium des Lärmaktionsplans der Stadt. Die Ringstraße belegt hier nur Platz 11 in der Prioritätenliste. Das ergibt sich vor allem aus der Zahl der betroffenen Anwohner. Bei einer vergleichbaren intensiven Überschreitung der Grenzwerte für Straßenlärm sei sowohl an der Freiheitsstraße als auch im Bereich Lüttringhauser Straße / Lindenallee die Zahl der betroffenen Menschen deutlich höher. Die Stadt führe die erbetene Beteiligung der Bürger am Aktionsplan ad absurdum, wenn sie sich schon vor dem Ende des Beteiligungs-Verfahrens für eine Straße mit deutlich niedrigerer Belastung entscheide.

Dass dieses Vorgehen mit den DOC-Planungen in Lennep zu tun habe "wollen wir zunächst nicht unterstellen", schreibt Maar am Ende seines Briefes. Sollte die Stadt jedoch bei ihrem Vorgehen bleiben, müsse sie den betroffenen Anliegern der anderem, höher belasteten Straßen im Stadtgebiet ihr Vorgehen erklären.

(RP)
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