Remscheid Apfelrezepte in Hülle und Fülle

Remscheid · Jetzt werden Früchte geerntet. Buchautorin Nicole Rensmann hat 14 Kilo Äpfel verarbeitet.

 "Apfel-Orangen-Minz-Aufstrich, Apfel-Ingwer- oder Apfel-Pflaumen-Mus - Nicole Resnmann hat fürs Foto einige selbstgemachte Leckereien aus dem vorigen Jahr auf ihrem Gartentisch aufgebaut.

"Apfel-Orangen-Minz-Aufstrich, Apfel-Ingwer- oder Apfel-Pflaumen-Mus - Nicole Resnmann hat fürs Foto einige selbstgemachte Leckereien aus dem vorigen Jahr auf ihrem Gartentisch aufgebaut.

Foto: jürgen moll

Ob süß, süß-säuerlich oder herzhaft sauer - Äpfel zählen zu der beliebtesten Obstsorte. Nach der Rekordernte im vergangenen Jahr befürchten Obstbauern zwar eine kleinere Ausbeute für 2016, doch der herrliche Spätsommer hat den kleinen Vitaminbomben richtig gut getan. Entsprechend häufig treffen wir sie jetzt in den Auslagen der Händler an. Und auch die Früchte im heimischen Garten dürften reif sein. Was tun, wenn die eigene Apfelernte mal üppiger ausfällt?

Nicole Rensmann weiß genau, wie man große Mengen an regionalen Äpfeln schnell und vielseitig verarbeitet. Im vergangenen Jahr tobte sich die Remscheider Schriftstellerin kulinarisch aus, als sie von Freunden zwei große Kisten voller Äpfel, rund 14 Kilo, geschenkt bekam. "Frisch vom Baum, ungespritzt, wild gewachsen, wie die Natur es mag", schrieb sie in ihrem Blog. Ungespritzt bedeutet aber: nicht lange haltbar.

Weil sie keinen geeigneten Lagerplatz zum Überwintern der Äpfel hatte, ging sie mit den Kisten also prompt in die Küche: "Ich bin kein Typ, der Lebensmittel einfach wegschmeißt, das ist mir immer zu schade. Aber einfach ganz viel Apfelmus zu kochen, fand ich auch langweilig." Nach einer kleinen Recherche in Internetforen und Kochbüchern legte sie motiviert los: "Drei bis vier Tage habe ich mit etwas Hilfe von meinem Mann und meiner Tochter Äpfel geschält, eingekocht und gebacken. Danach hatte ich einen richtigen Apfelarm, der schmerzte", berichtet die 46-Jährige.

Den Appetit ließ sich Rensmann aber dennoch nicht nehmen: Sie backte unterschiedliche Kuchen und Torten, mit Streusel und karamellisierten Walnüssen, als Mohnkuchen mit Apfelfüllung, als Bratapfeltorte, zauberte süße Muffins und Macarons. Freunde und Familie freute es. Rensmann kreierte aber auch kleine Vorspeisen, wie Apfel-Kohlrabi-Salate oder kleine Desserts. "Den klassischen Reibekuchen mit Apfelmus gab es zu der Zeit aber auch noch ein paar Mal", gesteht sie.

Vieles kochte sie schließlich ein und verarbeitete es zu köstlich klingenden Konfitüre-Kreationen: "Apfel-Orangen-Minz-Aufstrich oder Apfel-Ingwer-, Apfel-Pflaumen-Mus, Apfel-Orangen-Amaretto-Aufstrich und eine Konfitüre, die einem Rumtöpfchen ähnelt", zählt sie auf. Von ihren leckeren Konfitüren hat sie heute immer noch reichlich viel im Vorratskeller, "obwohl wirklich viel davon in Familie und Freundeskreis gegangen ist." Besonders gut kam der Apfel-Orangen-Minz-Aufstrich an, "und mein Vater ist immer noch vom Rumtöpfchen mit Äpfeln und gerösteten Mandeln und kleinen Beeren total begeistert." Nach den passenden Rezepten fragte sie allerdings niemand. "Sie wissen ja, wo sie es schon fertig bekommen können."

Im Internet gibt es viele Rezeptideen. Sogar die Apfelschalen lassen sich zu kross-knusprigen und kalorienarmen Chips verarbeiten. Der Apfel bietet kreativen Hobbyköchen und Bäckern als Gaumenschmaus also unzählige Möglichkeiten, wie auch Nicole Rensmann bewiesen hat. Ob sie sich dieses Jahr wohl wieder so kampflustig in die Küche wagen wird? "Das kommt drauf an, ob ich wieder so viele Äpfel bekommen", sagt sie amüsiert. "Aber an sich hätte ich nichts dagegen."

(RP)
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