Remscheid Archiv zeigt das Schicksal von zwei Remscheider Abenteurern

Remscheid · "Mobilität im Wandel" lautete das diesjährige Motto beim Tag der Archive. Zu diesem Thema sind der Leiterin des Stadtarchivs, Viola Schwanicke, zwei Remscheider in den Sinn gekommen, die durch ihre tragischen Geschichten zu weltweiter Bekanntheit gelangt sind. Hans Bertram musste 1932 nach einer Notlandung in Nordwest-Australien mehr als 50 Tage ums Überleben kämpfen. Der Fall machte weithin Schlagzeilen. Nicht viel besser erging es August Gissler, der von 1989 bis 1908 als Schatzsucher auf der Kokos-Insel lebte. Am 8. August 1935 starb er verarmt in New-York. Zahlreiche Besucher fanden gestern ins Archiv, um mehr über die bewegenden Lebensgeschichten der beiden Remscheider zu erfahren.

 Lokale Geschichte und Geschichten zum Tag der Archive: Pascal Werner, Viola Schwanicke und Hanna Jeretzki haben den Tag vorbereitet.

Lokale Geschichte und Geschichten zum Tag der Archive: Pascal Werner, Viola Schwanicke und Hanna Jeretzki haben den Tag vorbereitet.

Foto: Nico Hertgen

Im Medienraum des Archivs erwartete die Besucher eine informative Ausstellung. Zahlreiche Poster mit Texten, Scans von Originaldokumenten und Fotos von Filmszenen schilderten Bertrams und Gisslers Schicksal. Zusätzlich liefen in je zwei Vorführungen Dokumentarfilme über die zwei berühmten Remscheider.

Wer tiefer in die Materie einsteigen wollte, konnte im Lesesaal bei Kaffee und Süßigkeiten ausgewählte Literatur durchsehen und sich natürlich auch bei einem Plausch über Bertram und Gissler unterhalten. "Ich habe mir überlegt, dass es bei Mobilität immer um Aufbruch und Ankunft geht", erklärte Schwanicke. Für sie stand schnell fest, dass sie sich den zwei tragischen Figuren widmen wollte. "Letztlich bleiben uns doch immer die Katastrophen am stärksten in Erinnerung", meinte sie.

Unterstützung erhielt sie von der Auszubildenden Hanna Jeretzki, die Hans Bertram behandelte. "Ich wusste vorher nichts von ihm, aber kannte als Remscheiderin natürlich die gleichnamige Straße", sagte die 20-Jährige, die vor allem davon fasziniert ist, dass sich der Pilot von seinem Unfall nicht einschüchtern ließ und danach wieder flog. Etwa zwei Wochen an Arbeit hat Jeretzki in die Vorbereitung für die Ausstellung investiert. "Es war das erste Mal, dass ich so etwas gemacht habe, es hat mir sehr gut gefallen", meinte sie.

Die Archivleiterin war mit der Besucherresonanz zufrieden. "Es sind wirklich viele gekommen", sagte sie und freute sich auch darüber, dass neben zahlreichen Stammkunden einige Gäste das Archiv zum ersten Mal besuchten. Das war die ideale Gelegenheit, um auch allgemeine Fragen zu stellen.

(RP)
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