Remscheid Auf schnelles Internet folgen schöne Gehwege

Remscheid · Technischen Betriebe kümmern sich selbst um die Sanierung der aufgerissenen Bürgersteige. Telekom als Verursacher finanziert mit.

 In der Hügelstraße im Südbezirk wird der Fußweg nach den Arbeiten der Telekom am Glasfasernetz komplett neu hergestellt.

In der Hügelstraße im Südbezirk wird der Fußweg nach den Arbeiten der Telekom am Glasfasernetz komplett neu hergestellt.

Foto: Jürgen Moll

Der seit dem vergangenen Jahr laufende Anschluss Remscheids ans "schnelle Internet" durch die Telekom hat auch positive Effekte auf den Zustand einiger Kilometer Gehwege in der Stadt, die eine Sanierung besonders nötig haben. Teilweise sind die Gehweg-Platten dort über 30 Jahre alt, sagt Hans Schmitz, Projektbegleiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR).

Die TBR haben mit der Telekom vertraglich geregelt, dass sie sich bei rund sechs der insgesamt 24 Kilometer Gehweg, die für die neuen Leitungen aufgerissen werden müssen, bei der Herstellung des Bürgersteigs selbst um die Bauarbeiten kümmern. So soll sichergestellt werden, dass "kein Flickenteppich" entsteht, sondern ein gut aussehender Weg, der auch viele Jahre hält, sagte TBR-Chef Michael Zirngiebl.

Dabei haben die TBR nach intensiver Lektüre des Telekommunikationsgesetzes im Vorfeld gut verhandelt. Sie selber sind Herr des Verfahrens, bekommen aber einen Teil des Geldes von der Telekom wieder. 840 000 Euro kostet das ganze Projekt, 350 000 Euro zahlt die Stadt. Ein sehr gutes Geschäft, findet Zirngiebl. Mit im Boot sind auch die Stadtwerke, die ihre Arbeiten an den betroffenen Straßen im Vorfeld mit der Stadt abgestimmt haben. So soll sichergestellt werden, dass die frisch renovierten Bürgersteige so schnell nicht wieder aufgerissen werden müssen. Vorteil für die Telekom: Sie muss sich nicht lange mit der Reparatur des Gehwegs aufhalten, sondern kann zur nächsten der insgesamt mehr als 250 Internet-Baustellen im Stadtgebiet eilen.

Allerdings gibt es einen Wermutstropfen bei dieser Lösung. Der Vertrag mit der Stadt sieht vor, dass die Telekom am Ende ihrer Kabelarbeiten die Baugrube zunächst nur provisorisch mit einer Asphaltschicht schließt. Das sieht nicht schön aus. Schon haben sich Bürger bei der Stadt gemeldet und über diese wenig ansehnliche Arbeit beschwert.

Zirngiebl und sein Amtsleiter Gerald Hein bitten nun um Geduld. Nach und nach werden die von der Stadt beauftragten Bauunternehmen sich der Provisorien annehmen und sie in ansehnliche und hoffentlich lange haltbare Gehwege verwandeln. Bis ins nächste Jahr werden sich die Arbeiten ziehen. Das liegt auch daran, dass die Anzahl von Bauunternehmen in Remscheid in den vergangenen Jahren kleiner geworden ist. "So viel Auswahl haben wir nicht mehr", sagte Zirngiebl.

Die Telekom wird mit ihren Arbeiten für das schnelle Internet noch bis Juni zu tun haben. Rund 54 000 Haushalte sollen dann mit entsprechendem Router von den neuen Datenleitungen profitieren können.

(RP)
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