Remscheid Aus für Spedition Flesche - 110 Mitarbeiter erhalten Kündigung

Remscheid · Nun ist es offiziell: Der Betrieb des Logistikunternehmens Flesche wird geschlossen, 110 Mitarbeiter am Remscheider Standort an der Königstraße verlieren ihren Job.

"Die Arbeitnehmer werden im Laufe des Dezember die Kündigung erhalten", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer. Die gesetzlichen Kündigungsfristen, längstens bis 31. März, würden dabei beachtet. "Bis dahin werden die Mitarbeiter nach Maßgabe der betrieblichen Erfordernisse beim Unternehmen beschäftigt sein, um auf diese Weise eine ordnungsgemäße Betreuung der Kunden und Bearbeitung der vorhandenen Aufträge bewerkstelligen zu können", sagte Bräuer. Das Betriebsgelände, Transporter und Inventar würden bis zur vollständigen Abwicklung genutzt, noch vorhandene Aufträge in Abstimmung mit den Kunden erfüllt.

Anfänglich interessierte Investoren seien abgesprungen, nachdem sie die Unternehmensdaten geprüft hätten, so der Insolvenzverwalter. Eine Sanierung des Logistikunternehmens, das weitere Niederlassungen in Hamburg und Bremen unterhält, sei nicht möglich. Alle 170 Mitarbeiter seien über die weiteren Schritte des Insolvenzverwalters informiert.

Die Herbert Flesche GmbH & Co. KG hatte Ende August einen Insolvenzantrag gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer hatte sich daraufhin ein Bild von der Lage gemacht und der Belegschaft und den Mitarbeitern vorsichtige Hoffnungen. "Die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten sind nach meinem ersten Eindruck weiterhin sehr motiviert und bereit, den angestrebten Sanierungskurs zu begleiten", hieß damals es in einer Pressemitteilung. Doch aus der Sanierung wurde nichts, mögliche Investoren zogen sich zurück. Läuft die Kündigungsfrist Ende März ab, werden sich die Tore der Spedition für immer schließen.

Dabei hat das Unternehmen eine lange Tradition. 1945 gründet der Technische Kaufmann Herbert Flesche in Remscheid die Flesche Spedition und beginnt mit dem Transport von Sammelgütern im Umkreis des Bergischen Landes. Auch das benachbarte Ausland wird bedient. 1953 und 1960 folgen Niederlassungen erst in Hamburg, dann in Bremen. Flesche verbindet das Rhein-Ruhr-Gebiet mit den norddeutschen Häfen.

(bu)
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