Remscheid Ausbau der A1 verzögert sich weiter

Remscheid · Die Dauerbaustelle auf der Autobahn 1 wird Remscheid noch länger erhalten bleiben als bisher angenommen. Wie die Morgenpost erfuhr, verzögert sich die Sanierung der Brücke Höllenbach weiter und wird nicht vor 2017 fertig sein.

 Der zusätzliche Neubau der Brücke Höllenbach steht längst, doch muss die alte Brücke aufwendig saniert werden. Dadurch verzögert sich der Ausbau der Autobahn 1 weiter. Denn erst wenn die Brücke saniert ist, dürfen wieder Autos über sie fahren.

Der zusätzliche Neubau der Brücke Höllenbach steht längst, doch muss die alte Brücke aufwendig saniert werden. Dadurch verzögert sich der Ausbau der Autobahn 1 weiter. Denn erst wenn die Brücke saniert ist, dürfen wieder Autos über sie fahren.

Foto: Hertgen, Nico

Es könnte eine der längsten Autobahn-Dauerbaustellen der Geschichte werden. Was 2007 begonnen wurde, wird nun frühestens 2017 fertig werden. Davon gehen Bauexperten im Landesbetrieb Straßen.NRW aus. Eine entsprechende Antwort erhielt die Morgenpost am Mittwoch auf Nachfrage. "Der Sanierungsaufwand der Brücke Höllenbach ist größer als gedacht", sagte eine Sprecherin. Im November soll nun ein Bauauftrag vergeben werden, der neben der Brückensanierung des alten 318 Meter langen Bauwerks sowie den Fahrbahnbau umfasst, hieß es am Mittwoch. Wann die Bautätigkeit aufgenommen werden könne, hänge unter anderem auch vom Wintereinbruch und den allgemeinen Wetterbedingungen ab.

Bisher waren die Planer davon ausgegangen, dass die Großbaustelle auf der A 1 im Laufe des Jahres 2016, also ein Jahr früher, abgeräumt und der Verkehr dann sechsspurig geführt werden kann. Derzeit läuft er auf vier verengten Spuren über das neu errichtete Brückenbauwerk neben der alten Brücke, was immer wieder für Unfälle und für Staus sorgt.

Die Baustelle ist Teil eines umfassenden Ausbauprojektes der Autobahn 1. Demnach sollte auf langer Strecke ein Lückenschluss erfolgen mit sechsspurigem Ausbau vom Kamener Kreuz bis hin zur Drehscheibe Leverkusen. Der vierte Bauabschnitt in Höhe Remscheid/Wermelskirchen stellt topografisch besondere Anforderungen. Zwei alte, denkmalgeschützte Brückenbauwerke, die Brücke Höllenbach (318 Meter) und die Brücke Einsiedelstein (193 Meter), müssen umfangreich saniert und jeweils durch einen parallelen Brückenneubau ergänzt werden, um die insgesamt sechs Spuren zu schultern. Ursprünglich sollte erst die neue Fahrbahn gelegt und dann mit den aufwendigen Brückensanierungen begonnen werden. Von diesem Plan ist StrassenNRW aber längst abgerückt, nachdem klar wurde, dass insbesondere die Brücke Höllenbach weit mehr Schäden aufweist als lange angenommen. So müssen unter anderem 3500 Natursteine ausgetauscht, tragende Konstruktionen aufwendig untersucht und wo nötig erneuert werden. Nun wollen die Planer erst die alte Brücke sanieren, bevor die neue sechsspurige Fahrbahn freigegeben wird.

Die beiden Brückenneubauten sind inzwischen fertig. Auch die Brücke Einsiedelstein ist saniert, die dortigen Fahrbahnen inzwischen freigegeben. Doch bleibt die Großbaustelle Höllenbach, auf der sich die Fertigstellung weiter in die Länge zieht. Erste Vorarbeiten auf der Brücke seien vollzogen, hieß es bei StrassenNRW, Gemeinsam mit Denkmalschützern hätten die Landesplaner nun ein vollständiges Konzept zur Sanierung erstellt, das bei der Bauvergabe bindend gewesen sei.

Autofahrer müssen also voraussichtlich weitere drei Jahre mit Staus und Behinderungen rechnen. Die bergische IHK hatte sich unlängst gegenüber der Morgenpost über Baustellen auf der Autobahn 1 beschwert und auf die negativen Folgen für Unternehmen der Region verwiesen. Im Herbst will die IHK dazu eine Umfrage unter den bergischen Unternehmen starten. Deren Transport- und Logistikprobleme werden derzeit vor allem auch durch eine weitere Baustelle der A 1 auf der Leverkusener Brücke und tägliche Rückstaus in beide Richtungen verschärft.

(RP)
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