Remscheid BAF wartet auf neue Computer

Remscheid · Der Betreuungsverein BAF ist kaum noch in der Lage, seine Arbeit für die Flüchtlinge angemessen zu koordinieren. Ihm fehlt dafür eine digitale Infrastruktur. Die BAF (die Buchstaben stehen für "begegnen", "annehmen", "fördern") arbeitet im Auftrag der Stadt. Sie hat ihm die Aufgabe übertragen, für die Betreuung der Flüchtlinge zu sorgen. Das ist in einem Vertrag geregelt, der vor vielen Jahren abgeschlossen wurde. Seit 1996 besteht der Verein.

 Das Übergangswohnheim an der Oberhölterfelder Straße betreuen auch die Mitarbeiter der BAF.

Das Übergangswohnheim an der Oberhölterfelder Straße betreuen auch die Mitarbeiter der BAF.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Die BAF hat ihren Hauptsitz in der Wülfingstraße. Sie betreut inzwischen neun Außenstellen. Insgesamt hat sie 105 Mitarbeiter. Einen Dienstplan für dieses mittelständische Unternehmen zu erstellen oder eine Kommunikation per E-Mails verlässlich zu organisieren, bereitet den Mitarbeitern schon seit langer Zeit erhebliche Probleme und behindert ein effektives Arbeiten. "In manchen Stellen gibt es noch nicht mal ein Telefon, und wir müssen Bestellzettel mit dem Auto bringen", beschreibt Norbert Horn die Situation. Er ist ehrenamtlicher Mitarbeiter.

Abhilfe liegt auf dem Tisch. Eine neue IT-Systeminfrastruktur würde die BAF aus dem analogen ins digitale Zeitalter katapultieren. Es kostet 108.000 Euro. Die Stadt soll es bezahlen. Nach Ansicht von Lars Fastenrath vom Fachdienst Interne Dienste der Stadt ist der Bedarf unabweisbar. "Aus fachlicher Sicht unterstützen wir das Anliegen", sagt Fastenrath. Es werde ein externes Rechenzentrum aufgebaut, das ein Dienstleister betreuen wird. Dabei richte sich der Aufwand an Serviceleistungen je nach Bedarf. Wenn die Arbeit mit Flüchtlingen zunehme, könne sie ausgeweitet werden, wenn sie abnehme, reduziert sie sich. Gerne hätte die BAF es gesehen, wenn der Dringlichkeitsbeschluss im vorigen Hauptausschuss beschlossen worden wäre. Seit fast zwei Jahren sei man mit der Stadt über das neue System im Gespräch. Doch die CDU-Fraktion meldete Beratungsbedarf an.

Es gehört zu den parlamentarischen Gepflogenheiten, bei Beratungsbedarf einer Fraktion zu verschieben. Vor einer Zustimmung will die CDU wissen, in welchem rechtlichen Verhältnis der Betreuungsverein zur Stadtverwaltung steht. Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke (CDU) weist auf die Pflichten der Stadt hin, die sich aus dem Vertrag ergeben. Die Mitarbeiter seien Angestellte des Vereins. Mit dem neuen System habe der Verein aber keinen Zugang zum Netz der Stadt, betont Reul-Nocke: "Die Investition ist unumgänglich, weil die Stadt verpflichtet ist, den Verein so auszustatten, dass er seiner Aufgabe nachkommen kann." Am 22. Februar soll nun der Rat entscheiden.

(RP)
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