Remscheid Bahnhof Lennep wird Therapiezentrum

Remscheid · Das Ehepaar Brögelmann kaufte das historische Gebäude, um dort Physiotherapie, Kurse und Reha anzubieten.

 Ingo und Margarete Brögelmann verwirklichen in Lennep ihren Traum: Sie kauften das Bahnhofgebäude, lassen es sanieren, umbauen und erweitern. Entstehen soll darin ein modernes Therapiezentrum und auch ein Café.

Ingo und Margarete Brögelmann verwirklichen in Lennep ihren Traum: Sie kauften das Bahnhofgebäude, lassen es sanieren, umbauen und erweitern. Entstehen soll darin ein modernes Therapiezentrum und auch ein Café.

Foto: nico Hertgen

Wo Fahrgäste früher in die große zugige Halle des Lenneper Bahnhofs zum Gleis eintraten, können sich voraussichtlich Ende 2015 Patienten am Empfang zur Physiotherapie anmelden. Bis dahin sind gekachelte Wände und Böden einer modernen Innenarchitektur gewichen, sind Zwischendecken eingezogen und neue Räume mit Wohlfühlatmosphäre entstanden. Noch sind dies alles Architektenpläne, die das Ehepaar Brögelmann beauftragte. Doch gestern fiel der entscheidende Startschuss im Rathaus: Margarete und Ingo Brögelmann übernahmen das Gebäude von der BahnflächenEntwicklungsgesellschaft (BEG) NRW.

"Der Bahnhof ist seit Jahren ein Sorgenkind, ich freue mich sehr, dass er eine neue Zukunft hat", sagte OB Burkhard Mast-Weisz bei der symbolischen Schlüsselübergabe. Auch fürs ehemalige Möbelhaus Giminski und das Gewerbegebiet könne man bald positive Veränderungen ankündigen, hieß es gestern bei einem Pressegespräch.

Die Inhaber der Physiotherapie-Praxis Brögelmann an der Kölner Straße investieren in die Sanierung, einen aufwendigen Um- und Ausbau des Gebäudes, um es dann als später selbst zu nutzen. "Außen bleibt der Charakter erhalten, die Fassaden werden frisch gestrichen, das Dach wird ausgebessert, aber innen wird alles neu gemacht", sagte Brögelmann. Nicht nur seine vor 15 Jahren gegründete Praxis wird darin weiter geführt. Das Ehepaar erweitert auch sein Angebot. "Unser derzeitiger angemieteter Standort ist zu klein geworden", sagte Brögelmann, der als gebürtiger Lenneper im "Bahnhof" seinen Lebenstraum verwirklicht. Dazu gehören größere und zusätzliche Behandlungskabinen, mehr Platz für Rehasport, einen Raum für Präventionskurse (auch Tai Qi,Qigong) und eine Fläche für freies Gerätetraining, wo Kunden medizinisch gut betreut werden, kündigte er an. Platz für die Neuerungen schaffen zwei Zwischendecken, die in die große Halle eingezogen werden. Der Anbau auf der linken Seite werde aufgestockt und architektonisch angepasst. Der Clou: Auch ein Kiosk und ein kleines Café finden darin Platz. Margarete Brögelmann schwebt vor, gesunde Snacks zu verkaufen. Zielgruppe sind nicht nur Patienten, sondern Bahnkunden und Trassennutzer.

Weil das Umbau-, Nutzungskonzept und Finanzierungskonzept der Brögelmanns am meisten überzeugte, hätten sie unter 30 Interessenten das Rennen gemacht, sagte Carsten Kirchhoff von der BEG. Im Kaufvertrag enthalten sei eine Sanierungsverpflichtung. Dass der stadtbildprägende Charakter des 1910 errichteten Altbau erhalten bleibt, ist auch ganz im Sinne der Stadt Remscheid. Die Sanierung werde begleitet und dokumentiert, so Kirchhoff. Inzwischen habe die BEG 90 Bahnhofsgebäude verkauft.

(RP)
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