65 Geschäfte am Hauptbahnhof Baustart für Wuppertaler City-Outlet

Remscheid/Wuppertal · In Wuppertal haben die Arbeiten für ein Outlet-Center am Hauptbahnhof begonnen. Der Investor ist zuversichtlich, früher zu eröffnen als ähnliche Projekte in Remscheid und Solingen. Schon nächstes Jahr soll ein Abschnitt fertig sein.

 In der ehemaligen Bundesbahn-Direktion am Wuppertaler Hauptbahnhof erfolgt der erste Bauabschnitt des Factory Outlet Centers.

In der ehemaligen Bundesbahn-Direktion am Wuppertaler Hauptbahnhof erfolgt der erste Bauabschnitt des Factory Outlet Centers.

Foto: Clees

Mit einigen symbolischen Hammerschlägen unter anderem von Wuppertals Stadtdirektor Johannes Slawig wurde am Freitaganachmittag offiziell der Baustart für das City-Outlet Wuppertal besiegelt. In der zweiten Hälfte 2018 soll der erste Bauabschnitt des Outlet-Centers im Gebäude der alten Bundesbahndirektion unmittelbar am Hauptbahnhof eröffnen, sagte Projektleiter Alexander Clees von der Clees Unternehmensgruppe. Er gab sich optimistisch, dass Wuppertal im Rennen um das erste Outlet im Bergischen Land die Nase vorne haben werde. "Wir sind vorne", sagte Clees. Die Pläne für ein Outlet in Solingen seien eingestellt worden und "Remscheid ruht".

Die Clees-Gruppe hat das unter Denkmalschutz stehende Gebäude gekauft. 65 Shops sollen im ersten Bauabschnitt auf 10.000 Quadratmetern entstehen, 52 davon in zwei Etagen des weitläufigen Gebäudes, der Rest auf einer mit Läden bestückten Shopping-Brücke, die über die Bahngleise zu den Parkplätzen führt, die auf dem Gelände der früheren Hauptpost am Kleeblatt angesiedelt werden sollen.

 Der Eingang zum neuen FOC soll am Döppersberg entstehen. Um Ebenen zu überbrücken, sollen an einigen Stellen Rolltreppen eingebaut werden.

Der Eingang zum neuen FOC soll am Döppersberg entstehen. Um Ebenen zu überbrücken, sollen an einigen Stellen Rolltreppen eingebaut werden.

Foto: Clees

Projektkauffrau Claudia Dietz gab sich am Freitag bei der Baustellenbesichtigung zuversichtlich, dass die Brücke rechtzeitig fertig werde. Die Gespräche mit der Bahn liefen gut, erste Entwürfe seien auf dieser Basis erstellt. Clees berichtet, dass sein Unternehmen so genannte Sperrungslücken im Bahnbetrieb für den Bau nutzen will.

Während für den ersten Bauabschnitt des FOCs eine Baugenehmigung vorliegt, müssen für die geplanten weiteren zwei Bauabschnitte mit nochmals 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche Bebauungspläne erstellt werden. Der zweite Bauabschnitt des Outlets ist jenseits der Gleise in der alten Elberfelder Post geplant. Für den dritten Abschnitt steht man in Grundstücksverhandlungen. 2020 möchte Clees auf der vollen Fläche 150 Shops eröffnet haben. 2000 Parkplätze soll es geben.

 Alexander Clees, Projektleiter der Clees-Unternehmensgruppe.

Alexander Clees, Projektleiter der Clees-Unternehmensgruppe.

Foto: Röser Henning

Wuppertals Stadtdirektor Johannes Slawig verspricht sich vom FOC eine Stärkung des Einzelhandelsstandortes Wuppertals. Mehr Besucher würden so nach Wuppertal gelockt, die Stadt können zusätzliche Steuereinnahmen machen, die der Stadtkasse gut täten.

Die Stadt unterstütze das Projekt aber auch, weil es eine gute Ergänzung zum neuen Döppersberg darstelle, in den in den vergangenen Jahren allein die Stadt Wuppertal 150 Millionen Euro gesteckt hat. Beim Warenangebot verspricht sich Slawig eine Ergänzung zum bisherigen Angebot in der Innenstadt. Auf eine Sortimentsliste, die wie im Lenneper DOC abgrenzt, was im FOC verkauft werden darf und was nicht, werde die Stadt Wuppertal nicht bestehen, sagte Slawig. Man haben aber einige Wünsche an den Betreiber herangetragen. Dass die Betreiber den Haupteingang zum City-Outlet nun hingewandt zum Bahnhofsvorplatz planen, begrüßt auch Baudezernent Frank Meyer. "Wir wollen keine Insel sein", sagte Alexander Clees.

 Das alte Treppenhaus steht wie viele Teile des Gebäudes unter Denkmalschutz und bleibt erhalten.

Das alte Treppenhaus steht wie viele Teile des Gebäudes unter Denkmalschutz und bleibt erhalten.

Foto: Röser Henning

Die gute Verkehrsanbindung mit Zug, Schwebebahn und Bussen sei ein klarer Standortvorteil, sagte Slawig. Diese gute ÖPNV-Anbindung werde auch in das Verkehrsgutachten einfließen, das im Rahmen des Bebauungsplanes erstellt wird.

 Johannes Slawig schwingt bei der Baustellen-Besichtigung den Hammer.

Johannes Slawig schwingt bei der Baustellen-Besichtigung den Hammer.

Foto: Röser (4)
 Die Bauhelme tragen das Logo des geplanten FOC.

Die Bauhelme tragen das Logo des geplanten FOC.

Foto: Röser Henning

Diese Standortvorteile sprach auch Thomas Reichenauer, Geschäftsführer der für die Vermietung zuständigen ROS Retail Outlet Shopping, an. Zusammen mit der Tatsache, dass es im Einzugsbereich des Outlets insgesamt 20 Millionen potentielle Kunden mit großer Kaufkraft gebe, erleichtere das die Suche nach Mietern enorm. Er sprach von Geschäften im Premium-Segment, da gebe es keinen Unterschied zu einem DOC. Die Gespräche liefen bereits. Mitte November will ROS die Pläne auf der Einzelhandels-Immobilienmesse Matip in Cannes präsentieren.

(hr)
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