Remscheid Bedarf nach Wohnraum fürs Alter steigt

Remscheid · Im Vergleich zu 2013 ist die Zahl der Kaufverträge um rund 13 Prozent gestiegen. Immobilienbörse startet am Samstag.

Während lange Zeit bei der Vermarktung von eigenem Wohnraum die junge Familie im Fokus stand, verzeichnet die Stadtsparkasse Remscheid heute bei den Interessenten einen Wandel. Zwar hat diese Zielgruppe gerade bei der Vermittlung von Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern Bestand, wird aber durch die Nachfrage nach anderen Wohnformen ergänzt. "Wir haben viel mehr Haushalte als früher, was dem zunehmenden Single-Dasein geschuldet ist. Es gibt zudem mehr kinderlose Gemeinschaften, die sich vor allem nach Penthäusern und attraktiven Eigentumswohnungen umschauen", erklärt Thomas Christ, Leiter des Sparkassen-Immobiliencenters. Und dann denke man weitaus zeitiger als früher über das möglichst barrierefreie, zentrumnahe Wohnen im Alter nach.

Am Samstag wird die Stadtsparkasse all diese Gesichtspunkte in den Mittelpunkt ihrer Immobilienbörse stellen, Anbieter und Nachfrager treffen zusammen. Und viel mehr als das: Auch Stadtentwicklung, Wohnraumsanierung, Einbruch- und Brandschutz werden an den Ständen oder in den Gesprächsrunden der Experten auf der Messebühne thematisiert. In Zeiten des "Anlagenotstands" bei einem historisch niedrigen Zinsniveaus, so erklärt Thomas Christ, werde genauso das "Betongold" zunehmend interessant. So ist bei der Messe erstmals ein Aussteller vertreten, der sich auf die Vermarktung von Luxus- und Ferienimmobilien spezialisiert hat. Der Bedarf an eigenem Wohnraum sei in Remscheid konstant steigend. Insofern sei es sicher wünschenswert, wenn es mehr Neubauprojekte gebe.

Die Hoffnungen ruhen derzeit unter anderem auf dem Gelände des früheren Lenneper Krankenhauses, wo nach dem Abriss der Klinikruine eine neue Siedlung entstehen soll. Und genauso müsse sich beim Angebot barrierefreier Wohnungen noch etwas tun. "Das Interesse an unserer Stadt ist enorm", bestätigt Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Frank Dehnke. Dies belegen auch die Zahlen. Der Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses registrierte im vergangenen Jahr 1023 Käufe von bebauten und unbebauten Grundstücken. Im Vergleich zu 2013 sei somit die Zahl der Kaufverträge um rund 13 Prozent gestiegen, wobei die Preisentwicklung bei Eigenheimen konstant blieb. Tendenziell zögen nunmehr die Preise leicht an. Fest stehe aber auch, dass man kaum Chancen habe, für eine stark renovierungs- oder gar sanierungsbedürftige Immobilie einen Käufer zu finden - auch wenn in Remscheid das Angebot die Nachfrage an Wohnraum zurzeit nicht decken könne.

"Wir werden weiter Immobilien am Markt haben, die heute und auch noch in fünf Jahren frei sind. Keiner kauft ein Haus, in das er noch 50 000 Euro stecken muss", sagt Thomas Christ. So sind auf der Messe auch Remscheider Fachbetriebe aus Mittelstand und Handwerk präsent, um über energetische Sanierungsmaßnahmen zu informieren. Denn damit spart man einerseits dauerhaft Energiekosten und steigert den Wohn- und Wiederverkaufswert der eigenen vier Wände.

(bona)
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