Remscheid Bei Streit ums Geld die Freundin erwürgt

Remscheid · Finanzielle Probleme waren offenbar der Hintergrund des Streits eines Paares, der am Samstagabend in einer Wohnung an der Lenneper Straße ein tödliches Ende nahm. Der 32-jährige Mann gestand, seine 33-jährige Freundin erwürgt zu haben. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Totschlags.

 In diesem Haus an der Lenneper Straße hat in der Nacht zum Sonntag ein 32-Jähriger seine Freundin getötet.

In diesem Haus an der Lenneper Straße hat in der Nacht zum Sonntag ein 32-Jähriger seine Freundin getötet.

Foto: Hertgen, Nico

Der 32-jährige Italiener habe seine ein Jahr ältere Freundin erwürgt, teilte am Montag die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann hatte nach der Tat über einen Verwandten die Polizei rufen lassen und ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Totschlags.

"Ein normaler Beziehungsstreit ist eskaliert", beschreibt Heribert Kaune-Gebhardt, Sprecher der Staatsanwaltschaft, die Situation am Samstagabend. Dabei ging es um Geld. Das Paar kannte sich offenbar schon länger und hatte bereits in Italien zusammengelebt. Vor etwa einem Jahr kamen die beiden nach Remscheid und bezogen die Wohnung an der Lenneper Straße.

Doch das gemeinsame Glück, das sie in Deutschland zu finden glaubten, erfüllte sich nicht. Er schlug sich als Leiharbeiter mit Gelegenheitsjobs durch, die Haushaltskasse wurde nicht voller. In der Tatnacht soll sie ihm vorgeworfen haben, zuviel Geld auszugeben, sagte der Täter den Ermittlern. Dann ergab offenbar ein Wort das andere, bis der 32-jährige seiner Freundin mit blanken Händen an die Kehle ging.

Alle Hintergründe der Tat seien noch nicht vollständig ausermittelt, sagt Kaune-Gebhardt. "Wir gehen aber bei derzeitigem Stand von Totschlag aus." Der Täter selbst hat angegeben, bisher gegen seine Partnerin nicht handgreiflich geworden zu sein. Auch hatte er offenbar nicht versucht, Spuren der Tat zu verwischen. Vielmehr rief er seine Familie in Italien an. Die wiederum schickte einen Verwandten, der in Deutschland, nicht aber in Remscheid wohnte. Der Verwandte machte dem 32-Jährigen offnenbar schnell klar, dass er sich stellen müsse und rief die Polizei.

Der Mann ließ sich widerstandlos festnehmen und legte ein Geständnis ab. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Mann keine Vorstrafen und galt polizeilich als unauffällig. Waffen oder Drogen wurden in der Wohnung nicht gefunden. Weitere Erkenntnisse über das Leben der beiden und ihre Beziehung sollen nun Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft im familiären Umfeld und in der Nachbarschaft ergeben. Dazu hat die Kripo eine zehnköpfige Mordkommisson eingesetzt. Bei ersten Befragungen in dem Fünf-Parteien-Haus hatten Nachbarn berichtet, dass sie bereits im Laufe des Tages lautstarke Wortwechsel aus der Wohnung des Paares gehört hatten.

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