Remscheid "Bergische" bekennt sich zum Städtedreieck

Remscheid · Die Krankenkasse mit mehr als 70 000 Versicherten will nach der Fusion der Vaillant BKK den Heimvorteil nutzen.

Die Bergische hat ein Alleinstellungsmerkmal. "Wir sind der letzte Mohikaner", sagt Vorstand Joachim Wichelhaus mit Blick auf die Situation auf dem Gesundheitsmarkt. Die Bergische Krankenkasse, deren Tradition in Solingen bis in das Jahr 1871 zurückreicht, ist jetzt die einzige regionale und eigenständige Krankenkasse mit Sitz im Bergischen Land. Denn die Vaillant BKK ist von diesem Monat an mit der pronova BKK mit Hauptsitz in Ludwigshafen verschmolzen.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für Krankenkassen steigen. Wichelhaus sowie Ingo Kegler und Petra Koppenhagen, Vertrags- beziehungsweise Marketingleiter der Bergischen, betonten dies gestern vor der Presse.

Bundesweit geht der Trend zur Großkasse, wie die Fusionsverläufe der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland seit 2008 belegen. "Doch das muss nicht sein", heißt es selbstbewusst. "Die Bergische zeigt bereits seit Jahren auf, wie man sich als regionale Krankenkasse im Städtedreieck erfolgreich positionieren kann." Dieser Kurs soll konsequent weiterverfolgt werden. Wichelhaus spricht denn auch von einem Heimvorteil bei günstigem Beitrag und umfangreichen Zusatzleistungen von bis zu 1000 Euro für jeden Versicherten pro Jahr. "Wir gehören zu den 20 günstigsten Kassen in Deutschland." Die Mitgliederzahlen bei der Bergischen steigen jedenfalls. Die mittlerweile mehr als 70 000 Versicherten beziehungsweise rund 49 000 Mitglieder zahlen in diesem Jahr einen niedrigeren Beitragssatz, der von 15,5 Prozent in 2014 auf 15,2 Prozent gesenkt wurde. "Den garantieren wir bis mindestens Ende 2015", erklärt Wichelhaus. Mehr als 2300 Versicherte hat die Bergische seit Jahresanfang hinzugewonnen. Der Verwaltungssitz ist an der Heresbachstraße in Wald. Kundenzentren bestehen an der Hauptstraße in der Solinger Innenstadt, in Wuppertal und in Bergisch Gladbach.

"Remscheid ist für uns ein zusätzlicher Markt", sieht Wichelhaus Perspektiven. 1970 gab es in Deutschland über 1815 gesetzliche Krankenkassen. Im Jahr 2000 ist die Zahl bereits auf 420 geschrumpft. Derzeit sind es 123 Kassen.

(RP)
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