Remscheid/Wuppertal Bergische Region will Radtourismus ankurbeln

Remscheid/Wuppertal · Die Bergische Entwicklungsagentur will mit einem Marketingkonzept die Infrastruktur an den Trassen im Städtedreieck ausbauen.

 Radfahrer auf der Balkantrasse. Hier sind ambitioniertere Hobbyradler genauso wie Genussfahrer unterwegs.

Radfahrer auf der Balkantrasse. Hier sind ambitioniertere Hobbyradler genauso wie Genussfahrer unterwegs.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Es ist noch nicht lange her, da war das Bergische Land aus radtouristischer Sicht ein weißer Fleck auf der Landkarte in Nordrhein-Westfalen. Doch mittlerweile hat sich Bild gewandelt. "Es kommen immer mehr Radfahrer ins Bergische", sagt Klaus Lang vom ADFC Wuppertal/Solingen. Denn das Radeln in der Region ist aufgrund der ehemaligen Bahntrassen, die für Radfahrer hergerichtet wurden und noch werden, auch für "Genussradler" attraktiv geworden.

"Wir müssen uns mehr dem Radtourismus widmen", fordert deshalb Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Bergischen Entwicklungsagentur, der ein enormes Potenzial sieht. "250 bis 300 Arbeitsplätze könnten geschaffen werden", glaubt Middeldorf. Auch Peter Jung unterstrich bei einer Informationsveranstaltung, zu der die Bergische Entwicklungsagentur eingeladen hatte, den Stellenwert. "Wir haben Einmaliges in der Region geschaffen", sagt der Wuppertaler Oberbürgermeister.

Sieben Trassen sind im Städtedreieck erschlossen, wobei die Nordbahntrasse und die Sambatrasse (beide Wuppertal), die Korkenziehertrasse und die Bergbahntrasse (beide Solingen) sowie die Trasse des Werkzeugs (von Hasten bis zum Remscheider Hauptbahnhof) den Bergischen Trassenverbund bilden. Dieser wiederum ist eingebunden in die Panorama-Radwege zwischen Rhein, Ruhr und Sieg. Einer davon ist die Balkantrasse. "Die Trassen verfügen über eine außergewöhnliche Qualität. Sie sind steigungsarm und bilden ein eigenes Verkehrssystem mit nur wenigen Kreuzungen", betont Lang.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Radwege sind die vielen Sehenswürdigkeiten. "Es gibt eine ungeheure Dichte an interessanten Punkten", erklärt Annette Nothnagel von der Bergischen Entwicklungsagentur. Damit könne der zweite Trend im Radtourismus optimal bedient werden. "Die Radfahrer wollen unterwegs auch absteigen und etwas erleben", sagt Nothnagel. Deshalb sind in der von der Agentur herausgegeben Übersichtskarte auch Sehenswürdigkeiten entlang der Routen eingezeichnet und beschrieben.

Nun sollen die Erlebnisse an den Trassen entwickelt, verknüpft und entsprechend vermarktet werden. In den nächsten zwei Jahren soll das Marketing angeschoben werden, damit die Radtouristen eine entsprechende Infrastruktur vorfinden. Denn die steckt noch in den Anfängen. "Sie wächst aber", sagt Middeldorf. Der Anfang ist bereits gemacht. Die Panorama-Radwege habe ein eigenes Logo und bekommen eine eigene Beschilderung, die vom Land NRW bis 2014 umgesetzt wird. "Ein Ziel könnte sein, irgendwann zu den zehn beliebtesten Radrouten in NRW zu gehören", sagt Nothnagel in die Zukunft blickend.

(RP)
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