Remscheid Berufskolleg würde die Alleestraße wählen

Remscheid · Die Politik hat noch keine Entscheidung über den Standort für den Neubau des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung gefällt. Die Schulleitung hält sich zurück - hat aber einen Favoriten.

 Noch befindet sich das Berufskolleg an der Stuttgarter Straße. Schulleiterin Cornelia Berghaus-Biermann verfolgt die Umzugs-Diskussion gespannt.

Noch befindet sich das Berufskolleg an der Stuttgarter Straße. Schulleiterin Cornelia Berghaus-Biermann verfolgt die Umzugs-Diskussion gespannt.

Foto: hn-

Neuenkamper Straße, Hauptbahnhof oder Alleestraße? Aufmerksam, aber zurückhaltend verfolgt das Kollegium des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung (BWV) die politische Diskussion über die Standortfrage für den geplanten Neubau, der das Gebäude an der Stuttgarter Straße ersetzen soll. "Wir sind mit jedem neuen Standort zufrieden", sagt Schulleiterin Cornelia Berghaus-Biermann diplomatisch. Doch wenn, würde man den Standort Alleestraße bevorzugen. Und ihr Stellvertreter Achim Zyto ergänzt: "Wir wünschen uns, dass es einen breiten Konsens gibt und sich die Politik entscheidet."

Wie berichtet, hat der Schulausschuss den Punkt in der vergangenen Sitzung vertagt. Zu lückenhaft sei die Synopse in der Verwaltungsvorlage, als dass man alle drei wirklich vergleichen könne. Die CDU hatte sich danach bereits festgelegt: Das Baufeld 6 am Hauptbahnhof sei der beste Standort, böte Erweiterungsmöglichkeiten, sei preiswerter als ein Neubau auf dem SinnLeffersGrundstück. 2013, als die Alleestraße noch nicht im Gespräch war, hatte auch das BWV den Bahnhof favorisiert, "weil wir glauben, dass sich ein Neubau an der Neuenkamper Straße sich nicht so schnell umsetzen lässt", sagt Berghaus-Biermann. Altlastenprobleme und die Eigentumsverhältnisse an dieser Stelle könnten zu Verzögerungen eines Baustarts führen. Pädagogische Synergien mit dem Berufskolleg Technik sehe man nicht.

Beide Schulleiter schätzen, dass über 1000 Schüler dazu betragen, die Alleestraße zu beleben. Da ein Schulhof für diese Schulform nicht vorgeschrieben ist, würden die jungen Leute in den Pausen in die City ausschwärmen. Eine Verquickung von schulpolitischen und stadtentwicklungspolitischen Zielen sehen sie nicht negativ. "Außerdem ist der Standort Alleestraße mit Bus und Bahn für Schüler aus allen Richtungen sehr gut erreichbar", sagt Berghaus-Biermann. Bahnhof und Friedrich-Ebert-Platz liegen in unmittelbarer Nähe.

Und zu der Frage, ob das Gebäude mit deutlich weniger Quadratmetern an pädagogischer Nutzfläche ausreiche, sagt Zyto: "Das Untergeschoss ließe sich sehr gut als Übungslager für unsere Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik nutzen." Und die Ausstattung mit Computerwagen, die die Schule schon heute einsetzt, mache ein stationäres Selbstlernzentrum überflüssig. Eine Entscheidung der Schulkonferenz (Lehrer, Eltern- und Schülervertreter) gebe es noch nicht. Berghaus-Biermann: "Wir warten auf ein Signal der Stadt, die Meinung dieses Gremiums zur Standortwahl zu erfragen."

(RP)
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