Remscheid Betriebe hoffen weiter auf gute Geschäfte

Remscheid · Die Konjunkturumfrage der Bergischen IHK sieht Remscheid vor Wuppertal und Solingen. Firmen interessieren sich für Flüchtlinge.

Remscheid: Betriebe hoffen weiter auf gute Geschäfte
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Aussichten für das Geschäftsjahr 2016 sind günstig. Auch mit der aktuellen Lage ist die bergische Wirtschaft überwiegend zufrieden. Das zeigt jedenfalls die jüngste Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK). Immerhin 44 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich in einer guten Verfassung, noch einmal 41 Prozent sind zufrieden. Doch das ist nicht überall im Städtedreieck Wuppertal-Solingen-Remscheid so. Für den Kammerbezirk wurde zwar ein positiver Geschäftslage-Index von 29 ermittelt - damit liegt der um elf Punkte höher als Anfang 2015 -, doch während Remscheid mit einem Wert von 39 vor Wuppertal (36) die Rangliste anführt, sackte Solingen nach plus 21 im Herbst nun auf minus 1 ab.

Nicht so viele Unternehmen wie erwünscht haben sich an der jetzigen Konjunkturumfrage beteiligt. "Es hätten schon mehr sein können", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge, der an die Firmen deshalb appelliert, bei künftigen Umfragen verstärkt mitzumachen.

So waren es jetzt lediglich 326 mit rund 18.400 Beschäftigten von angeschriebenen rund 2500 Betrieben. "Die ermittelten Zahlen der Umfrage sind dennoch repräsentativ", so Wenge. Verteilt auf die Städte flossen Antworten aus 86 Remscheider Unternehmen (6086 Mitarbeiter), aus 74 Solinger Unternehmen (3748) und 165 aus Wuppertal (8600) in die Ergebnisse der Konjunkturumfrage ein. "Die Firmen bleiben auch für das aktuelle Geschäftsjahr überwiegend positiv gestimmt", so Wenge, "trotz der diversen wirtschaftlichen und politischen Risiken." Vor allen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den Arbeitskosten oder der Nachfrageentwicklung sehen die bergischen Unternehmer die Hauptrisiken für den weiteren Geschäftsverlauf.

Jedes dritte Unternehmen in der Region zeigt Interesse an der Beschäftigung von Flüchtlingen. Entgegen dem Bundestrend ist die Bereitschaft im Bergischen, zu investieren, deutlich höher. "38 Prozent berichten hier von steigenden Investitionen und ebenfalls 38 Prozent von gleichbleibend hohen Investitionen", sagt Uwe Mensch. Er hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass auch stark in Produktinnovationen investiert wird. "Innovationen treiben die Investitionen", sagt Mensch mit Blick auf mehr als jedes zweite Unternehmen, das nicht nur in die Rationalisierung, sondern auch in Produktinnovationen investiert.

Verteilt auf die einzelnen Branchen ist insbesondere die Industrie mit ihrer Geschäftslage gut aufgestellt. 48 Prozent sprechen hier von einer guten Lage, 39 Prozent vergeben die Note befriedigend. "Die Hälfte der Betriebe ist entweder höher als normal oder sogar voll ausgelastet", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge. Bei den Kreditinstituten (92 Prozent) ist befriedigend die vorherrschende Note, acht Prozent sprechen von einer guten Lage.

Gedrückt ist dagegen die Stimmung bei den Einzelhändlern, sowohl bei der aktuellen, als auch bei der erwarteten Geschäftslage. Wenge: "Von einem Konsumrausch ist die Region weit entfernt."

(RP)
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