Remscheid Bilder und Fakten zur Ur-Katastrophe

Remscheid · Die Wanderausstellung zum Ersten Weltkrieg im Ämterhaus wendet sich vor allem an Schulklassen.

 Schüler besuchen das Ämterhaus, in dem die Wanderausstellung zu sehen ist.

Schüler besuchen das Ämterhaus, in dem die Wanderausstellung zu sehen ist.

Foto: Jürgen Moll

Das Foyer im Ämterhaus an der Elberfelder Straße ist mit Schülern vom Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium gefüllt. Sogar auf der Treppe stehen noch einzelne, weil sie keinen Sitzplatz mehr bekommen haben. Im dritten Jahr in Folge hat das Remscheider Gymnasium eine Ausstellung in die benachbarten Räumlichkeiten der Stadt einladen können, wie Schulleiter Hans Heinz Schumacher erfreut betont: "Vor zwei Jahren war es eine Ausstellung zum Thema 'Deportiert ins Ghetto', voriges Jahr ging es um 'Widerstand im Dritten Reich'. Und auch in diesem Jahr haben wir eine interessante Ausstellung gewinnen können." Diesmal geht es jedoch nicht um den Zweiten Weltkrieg, sondern um die Ur-Katastrophe, die vor 100 Jahren die Welt gelähmt hat - den Ersten Weltkrieg.

Die Ausstellung wurde 2014 vom Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge konzipiert, mit Kinga Kazmierczak war die VdK-Bildungsreferentin für den Regierungsbezirk Düsseldorf nach Remscheid gekommen, um die Ausstellung gemeinsam mit Schulleiter Schumacher zu eröffnen: "Wir verleihen die Ausstellung kostenfrei an Schulen in ganz NRW, sie behandelt die Ursachen und Folgen des Ersten Weltkrieges, aber natürlich auch den Krieg selbst, mit all seinen Grausamkeiten."

 Bombenangriff der Franzosen auf deutsche Soldaten. Bilder aus dem Ersten Weltkrieg.

Bombenangriff der Franzosen auf deutsche Soldaten. Bilder aus dem Ersten Weltkrieg.

Foto: dpa (Archiv)

Frieden in Deutschland gebe es seit 70 Jahren, aber die Konflikte in der Welt kämen auch zu uns, sagt Kazmierczak weiter: "Die Ausstellung soll die Schülerinnen und Schüler für den Frieden sensibilisieren und das Bewusstsein für heutige Gegebenheiten und Bedingungen in der Welt schärfen."

Das ist auch Schumacher in seiner kurzen Ansprache wichtig, in der er zunächst einige Schlagzeilen vorliest: "Die Schlagzeilen sind aus dem Jahr 1916, könnten aber auch von heute sein: Es geht um Giftgasuntersuchungen, Großmächte, die intervenieren oder bürgerkriegsähnliche Zustände", sagt Schumacher und fährt fort: "Wir halten die Geschichte lebendig, es ist ein Angebot an alle Lehrer und Jahrgangsstufen, sich die Ausstellung anzusehen und im Unterricht zu behandeln."

Auch Schülersprecher Francesco Lo Pinto steht hinter der Ausstellung. Der 15-Jährige hat extra eine Rede vorbereitet: "Obwohl die Folgen des Ersten Weltkriegs mit für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verantwortlich waren, ist der erste große Weltkrieg nur selten Gegenstand im Unterricht", sagt der Zehntklässler. Erst durch den 100. Jahrestag sei der Erste Weltkrieg mehr in den Fokus der Betrachtung gerückt. Abgesehen davon sei es auch für Schüler im Jahr 2016 wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen: "Denn das heutige Europa ist durch die damaligen Geschehnisse entscheidend geprägt worden."

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Ämterhauses an der Elberfelder Straße besucht werden.

(RP)
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