Remscheid Blecher arbeitet an der Zukunft

Remscheid · Ein innovatives Unternehmen mit interessanten Produkten war für den Arbeitskreis Produktionstechnik des bergischen Bezirksvereins im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Ziel für den diesjährigen Saisonabschluss. Am Ende eines Zyklus` mit regelmäßigen Treffen steht immer eine Betriebsbesichtigung auf dem Programm, und dafür hatte Dr. Christian Pelshenke dem Arbeitskreis diesmal einen Besuch der August Blecher KG vorgeschlagen. Neben der eingehenden Betrachtung der Produktionsprozesse beim Remscheider Hersteller von Sägeblättern und Schneidmessern spielte auch die Frage eine Rolle, wie man ein traditionelles Werkzeug in ein neues Zeitalter überführen kann.

 Jörg Blecher erzählt den Besuchern, wie die Sägeblätter der Zukunft aussehen könnten.

Jörg Blecher erzählt den Besuchern, wie die Sägeblätter der Zukunft aussehen könnten.

Foto: Jürgen Moll

In die Entwicklung stecke man viel Energie, berichtete Firmenchef Henner Blecher. Neben der Zusammenarbeit mit der in Remscheid ansässigen Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe (FGW) erarbeite man auch innerbetrieblich neue Lösungen. Mit Dr. Sven Langbein als neuem Leiter für Forschung und Entwicklung sollen Produktinnovationen einen weiteren Schub nach vorne bekommen.

Bei der Betriebsführung wurden die Besucher auf kleine Gruppen aufgeteilt. Dabei war sofort offensichtlich, dass hier mit dem Blick von Experten auf Fertigungsprozesse geschaut wurde. So gab es viele differenzierte Fragen zu Material, Abläufen und Herstellungsverfahren. Außerdem fiel auf, wie viel Handarbeit trotz aller automatisierten Prozesse in vielen der Sägeblätter noch steckt und mit welcher Genauigkeit die Mitarbeiter vorgehen müssen. Denn Präzision ist bei den Qualitätswerkzeugen Trumpf.

Dies wurde auch beim Gang durch die Reparaturabteilung deutlich, die einen weiteren Service für die Kunden bietet. Zum ganz überwiegenden Teil fertigt Blecher seine Waren als Auftragsarbeiten. So wird für jede Anwendung die bestmögliche Lösung gesucht. Die Marktperspektiven für sein Unternehmen beurteilt Geschäftsführer Henner Blecher als gut.

"Beinahe jedes Produkt wird irgendwann einmal geschnitten", verweist er auf die Bandbreite der möglichen Einsatzorte. Neben dem Bedarf für das Durchtrennen von Stahl, Aluminium und Kupfer sieht er vor allem durch das Exportgeschäft gute Chancen, auch beim Papier und hierbei speziell bei der Herstellung von Hygienepapier. Heute schon liefert der Remscheider Werkzeughersteller in 60 Länder der Welt. Dafür arbeiten 60 Mitarbeitende, der Fachkräftenachwuchs wird im eigenen Betrieb ausgebildet. Die Nachfolge an der Unternehmensspitze ist bereits gesichert. Henner Blechers Sohn Jörg ist mit in der Firma tätig.

(bona)
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