Remscheid Blume - Bezirksbürgermeister empört über den Heimatbund

Remscheid · Acht Mitglieder der Bezirksvertretung Lüttringhausen haben dem Rat der Stadt empfohlen, die "Blume" weiter als ein mögliches Gewerbegebiet im Regionalplan zu erhalten. Drei Mitglieder (Grüne, SPD und Linke) stimmten dagegen.

Auch wenn aktuell für die in privater Hand befindlichen Grundstücke auf dem Gelände zwischen Lüttringhausen und Lennep nichts mehr geplant sei, will die Stadt diese Flächen, die mal für ein Industriegebiet, mal für ein DOC im Gespräch waren, vorerst als stille Reserve behalten. Die Abstimmung in der BV Lüttringhausen führte zu einem Eklat. Peter Maar, Vorsitzender des Heimatbundes, verließ Türe knallend die Sitzung mit der Bemerkung: "Das werden wir uns merken". Andreas Stuhlmüller (CDU) kommentierte den Abgang als "Auszug der Gladiatoren" und stufte das Verhalten von Peter Maar als einen "missliebigen Vorfall" ein.

Im Gespräch mit der Bergischen Morgenpost zweifelte Maar anschließend an der Urteilskraft der Politiker: "Es besteht nun die Chance, die Blume als Gewerbegebiet aus dem Regionalplan zu nehmen. Die Tragweite scheint den Bezirksvertretern nicht bewusst zu sein", sagte Maar. Er zweifelte an der Glaubwürdigkeit der Politik der Ratsparteien von CDU und SPD. Der Heimatbund zitiert aus einem Schreiben des SPD-Fraktionsvorsitzenden Sven Wolf vom 20. Oktober 2014. "Die Pläne für ein Gewerbegebiet Blume haben deutlich gezeigt, wie schädlich eine Politik ist, die nicht auf einem Konsens beruht. Ein ähnliches sinnloses und aufwändiges Verfahren darf sich nicht wiederholen. Wir werden keine weiteren planungsrechtlichen Schritte für die Ausweisung der Fläche als Gewerbegebiet unternehmen." Und Jens Nettekoven schrieb am 9. Oktober 2014 an den Heimatbund: "Wir brauchen zwar mehr Gewerbe in Remscheid, aber kein Gewerbegebiet an der Blume."

Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller wehrte sich gegen den Vorwurf der Unglaubwürdigkeit. "Aus der Abstimmung lässt sich mangelnde Glaubwürdigkeit der Bezirksvertreter nicht ableiten. Eine in sich unlogische Begründung des Heimatbunds, mit unzulässigen Vermutungen, mit Verdächtigungen und mit unnötiger Polemik kann ich nicht als ernsthaften Beitrag zum Regionalplan werten."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort