Remscheid Blume soll der Stadt als "Manövrier-Masse" dienen

Remscheid · Flächen an der Autobahn sollen im Regionalplan bleiben. Heimatbund hat Politik im Wahlkampf anders verstanden.

 Wunsch der Stadt war, die Fläche an der Blume von 30 auf nun 26 Hektar zu verkleinern, sagt Stadtplanerin Sigrid Burkhart.

Wunsch der Stadt war, die Fläche an der Blume von 30 auf nun 26 Hektar zu verkleinern, sagt Stadtplanerin Sigrid Burkhart.

Foto: hn (archiv)

Was wird aus der Blume in Lüttringhausen? Ein Brief der Bezirksregierung in Düsseldorf hat jetzt den Heimatbund Lüttringhausen aufgeschreckt. Demnach soll die Blume im neuen Regionalplan weiterhin als Gewerbefläche ausgewiesen werden, wenn auch mit "geringfügig verkleinertem Flächenumfang".

So steht es in einem aktuellen Schreiben an den Heimatbund Lüttringhausen. Begründet wird diese Entscheidung damit, "dass im Bergischen Raum vergleichsweise wenige große zusammenhängende Flächen mit wenig bewegter Topographie mit der Eignung für eine gewerbliche Nutzung vorhanden sind".

Für den Heimatbund, der seit 15 Jahren für den Erhalt der Blume als Grünfläche und Naherholungsgebiet kämpft, passt das "nicht mit den planerischen Absichten der Kommunalpolitik zusammen". Sowohl Oberbürgermeister Burkhard mast-Weist (SPD) als auch sein Herausforderer Jochen Siegfried (CDU) hätten im Wahlkampf noch vor wenigen Monaten erklärt, dass kein Gewerbegebiet mehr an der Blume geplant werden soll. Auch die Stadt habe sich in diese Richtung geäußert. Nun bittet der Heimatbund die Parteien um aktuelle Stellungnahmen. Er will wissen, wie sie mit dem Thema umzugehen gedenken.

Stadtplanerin Sigrid Burkhart erklärte, dass die Aussagen der Bezirksregierung keineswegs im Gegensatz zur Linie der Stadt stehen. Die Behörde sei vielmehr dem Wunsch der Stadt gefolgt, die Fläche an der Blume von 30 auf nun 26 Hektar zu verkleinern. Damit habe die Stadt Spielraum gewonnen, um an anderer Stelle in der Stadt neue Gewerbeflächen ausweisen zu können. So könnte das auch in Zukunft funktionieren. Die Blume soll als "Manövrier-Masse" dienen.

So sieht das auch SPD-Fraktionschef Sven Wolf. Es herrsche Einigkeit im aktuellen Rat, dass auf der Blume kein Baurecht geschaffen werden soll, sagt er. Als "Tauschobjekt" aber sei die Blume weiterhin wichtig und könne es der Stadt ermöglichen, auch in Zukunft auf reizvolle Angebote zu reagieren. Als Beispiel nannte Wolf die sogenannten Erdbeerfelder in Bergisch Born, die durch diese Verhandlungstaktik nun überplant werden können.

"Kurz- und mittelfristig" gebe es keine Pläne der Stadt, an der Blume Gewerbe anzusiedeln, ergänzte Burkhart. Dagegen sprächen schon die Besitzverhältnisse (hauptsächlich privat) und der politische Streit der Vergangenheit. Bedenke man allerdings die enorm lange Laufzeit eines Regionalplans, der 15 bis 20 Jahre gelte, sei es strategisch unklug, die Fläche für alle Zeiten außen vor zu lassen. In dieser Zeit könne viel passieren.

Grundsätzlich sei die Blume von Lage und Größe die Fläche, "die in Remscheid am besten als Gewerbefläche geeignet ist".

(RP)
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